Hass - Macht kaputt, was längst kaputt ist (2020)
Hass - Macht kaputt, was längst kaputt ist (2020)

Ich gebs zu, ich war skeptisch. Ich mag die frühen Alben der band sehr gerne, insbesondere natürlich den Klassiker …allein genügt nicht mehr von 1981 (!!). Dann kam aber auch viel Schrott, insbesondere in den 1990ern. Die Wiedervereinigung der Band habe ich dann gar nicht mehr so mitverfolgt. Kacktus (2014), den Vorgänger dieses Albums hatte ich mir dann bestellt, fand ich aber ehrlich gesagt nicht gut. Als dann noch klar war, dass es ein neuer Sänger werden muss, da Tommy gesundheitlich nicht mehr konnte, war ich mehr als skeptisch.

Hass (Pressebild, Photo by Arne Benzing 2020)
Hass (Pressebild, Photo by Arne Benzing 2020)

Nun sind Hass zurück. Marv Mandela heißt der neue Sänger, der weiterhin auch bei Fuck’it’Head ist. Allerdings kann er auf diesem Album noch nicht zeigen, was er drauf hat, denn Tommy hat das Album noch eingesungen. Nur bei Zum Scheißen zu doof, das auch ein nettes Kalkofe-Intro enthält, durfte er schon mal ran. Das Album wurde eben mit Tommy begonnen und so hat er es auch fertig eingesungen. Jetzt könnte man sagen, ist ja blöd für die Tour, aber die gibts ja eh erst mal nicht.

Das neue Album kam (wie der Vorgänger) über Aggressive Punk Produktionen  und hört auf den schönen, nach Ton Steine Scherben klingenden Titel Macht kaputt, was längst kaputt ist. Zitiert wird mit dem Cover außerdem expressionistische Holzschnitte der 1930er. Wem der Stil bekannt vorkommt: das Cover stammt von Eric Drooker, den kennt man von seinen Werken für …But Alive und Faith No More. Musikalisch ist das Album im rabiaten Stil der alten Alben gehalten. Schnell, laut, unbarmherzig. Die Texte hochpolitisch und nehmen auch kein Blatt vor den Mund: Dein Pelz macht dich zum Miststück oder „Du bist zum Scheißen zu doof, ja das macht doch nichts, die AFD kümmert sich um dich.“

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16 Songs ohne Kompromisse und mit ordentlich auf die Fresse. So sollte Punk in den 1980ern klingen und so darf er auch heute noch klingen. Ein Highlight des laufenden Jahres!

Tracklist

  1. Die Wahrheit
  2. Mama was macht der Panzer vor der Tür
  3. Dein Pelz macht dich zum Miststück
  4. Menschenhasser
  5. Billig macht willig
  6. Abrissbirne
  7. Zum Scheißen zu doof
  8. Der Verlierer
  9. Keiner kommt hier lebend raus
  10. Gangbang
  11. Haus der Finsternis
  12. Abendland verrecke
  13. Geister ohne Schatten
  14. Damals
  15. Digitaler Zungenkuss
  16. Wo jeder eine Knarre hat
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– Playlist: Happy Release Day
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Gripweed
Gripweed ist Wikipedianer mit Leib und Seele und das, was man gemeinhin als Musiknerd bezeichnet. Musikalisch ist er in vielen Genres beheimatet, wobei er das Exotische und Unbekannte den Stars und Sternchen vorzieht. Eine Weile bloggte er auch auf blogspot.de und war Schreiberling des leider eingestellten saarländischen Webzines Iamhavoc. nach dessen Einstellung wechselte er mit Max zu AWAY FROM LIFE.
hass-macht-kaputt-was-laengst-kaputt-ist-review-2020Sehr gutes Album der Kultkapelle!

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