Eigentlich hätte das Review zum neuen Hatehug-Album schon Ende letzten Jahres veröffentlicht sein sollen – nun ist es doch (wieder) mal etwas später geworden. So ist es eben, wenn man in einer eigenen Zeitzone  lebt. Die Band möge es mir nachsehen – inhaltlich hat sich in den letzten Wochen nämlich meine Meinung zu Doomsday Glacier keineswegs geändert: Der Berliner HC-Punk-Kombo ist ein druckvoller und ziemlich geiler dritter Langspieler gelungen.

Unbekannte sind die Hatehugler sicherlich nicht mehr in der Hardcorepunk-Szene. Mit All them suckers (2017, Review) und Russian perfume (2020, Review) wurde bereits beachtliche Duftnoten hinterlassen und ein deutlicher Entwicklungsprozess angedeutet. All them suckers war soundtechnisch wirklich roh, Russian perfume schon etwas „reifer“. Mit Doomsday Glacier hat die Band Produktion allerdings nochmal ne dicke, dicke Schippe an Druck oben draufgelegt. Ohne Ausnahme ballern sämtliche Songs durch die heimischen Boxen, als gäbe es kein morgen. Bei dem Albumtitel wird das sicherlich auch so geplant gewesen sein. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob ballern der richtige Ausdruck für das ist, was Hatehug auf der Platte tun – stampfen trifft es wohl eher.

Zwölf Stücke wurden auf die Platte gepackt, die in Teilen bereits auf dem 2020er Demo Barf Bag (geiler Titel, geiler Track !) vertreten sind. Nur eben nochmal ne Nummer fetter gespielt und gemischt. Auf Vinyl zeigt sich zudem ein netter Noise-Hiddentrack, der ganz gut den monotonen Soundtrack zum Weltunterwegs stellen könnte. Abseits der Hidden-Noises wird stampfender Hardcorepunk dargeboten, der irgendwie eine krustige Note mit sich zieht. Das ist ziemlich geil, kenne ich in der Qualität vor allem von den Hamburger A.F.K  und rundet das Musikalische ziemlich gut ab. Der Gesang hat zudem weiterhin ziemlich coole 80er Jahre Vibes. Schön, das Hatehug trotz der Progression ihrem Stil treu geblieben sind.

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Die Texte erschließen sich einem nicht vom bloßen zuhören, ich empfehle dafür die beiliegenden Lyrics zur Hand zur nehmen. So macht die Platte auch nochmal etwas mehr Spaß. Das jetzt nicht unbedingt von schönen Sonnenuntergängen und romantischen Abendspaziergängen an der Spree gesungen wird, dürfte bei dem Genre und den Album- und Songtitel(n) auf der Hand liegen. Was zudem erwähnenswert ist: Die gesamte Aufmachung der Vinylversion finde ich sehr gelungen und unterscheidet sich wiedermal von der Vorgängerplatte.

Für alle Fans des räudigen und krustigen Hardcorepunks ist Doomsday Glacier eine glatte Empfehlung. Checkt die Band, die Vorgängeralben und Doomsday Glacier aus und supportet die Band!

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