Silverstein sind nunmehr seit 16 Jahren eine der wohl beständigsten Bands der hiesigen Post-Hardcore-Szene. Das konnten sie zuletzt mit ihrem Album „I Am Alive In Everything I Touch“ (2015 erschienen via Rise Records) bravourös unter Beweis stellen. Im November kommen die Kanadier für ganze sechs Termine im Rahmen der „Rise Up Tour“ zusammen mit ihren Labelkollegen und Metalcore-Schwergewichten The Devil Wears Prada, Memphis May Fire und Like Moths To Flames nach Deutschland.

Anlässlich der Tour haben wir mit Sänger Shane Told einen Blick zurückgeworfen. Für unsere HC-History-Reihe sprach er mit uns darüber, welchen Einfluss Hardcore für ihn hatte. Die Tourdaten findet ihr am Ende des Beitrags.

1Wie bist du mit Hardcore-Musik in Berührung gekommen?

Ich war anfangs ein Punkrock-Kid und fing als 14-Jähriger an, zu lokalen Punk-Shows in meinem Heimatort Oakville ON in Kanada zu gehen. Wir hatten zwei sich ziemlich unterscheidende Szenen – die eine war eine Streetpunk-Szene, die andere eine vegane Straight Edge-Szene. Doch hin und wieder kam es dazu, dass sich die beiden Szenen bei Shows überschneideten. Dadurch bekam ich überhaupt erst die Möglichkeit Hardcore-Bands zu sehen. Eine Sache, die mir direkt auffiel, war, dass die Hardcore-Bands sich viel besser anhörten. Damals hatten wir keine guten PA-Anlagen und ohnehin konnte keiner wirklich singen, also waren die Bands, die nur schreiten, immer die besten.

2Welche Person oder Band hat dich am meisten beeinflusst oder inspiriert?

Der größte Einfluss für mich sind Grade. Sie kamen aus unsere lokalen Umgebung, tourten weltweit, waren auf Victory Records und eine fantastische Live-Band. Sie hatten außerdem ethische Überzeugungen. Gerade für die Musik von Silverstein waren Grade mit ihrem Crossover zwischen Hardcore-Punk und Emo ein wichtiger Einfluss.

3Was war deine erste (Hardcore-)Show? Erzähl uns davon!

Meine erste Show habe ich in einer kleinen Halle in Oakville mit 15 anderen Bands gespielt. Wir hießen Polakus und eröffneten unser Set mit einem Stone Temple Pilots-Cover. Das war schrecklich, aber dafür habe ich einige heiße Gitarrensoli rausgehauen.

4Erzähl uns von deinem ersten Hardcore-Album, das du dir gekauft hast.

Das erste Hardcore-Album, das ich mir gekauft habe, war die „Complete Discography“ von Minor Threat. All meine Lieblingsbands redeten von der Band, drum kaufte ich mir das Album in der Annahme, dass Minor Threat genau wie sie klingen würden. Natürlich war es dann nicht so, aber ich liebte die Platte trotzdem. Ich hatte niemals zuvor so etwas Raues gehört. Eine Woche später kaufte ich mir dann das erste Gorilla Biscuits-Album und dann war es offiziell: Ich war ein Hardcore-Kid.

5Welche Bands und Songs dürfen in deiner Hardcore-Playlist nicht fehlen?

American Nightmare, Buried Alive, Sick Of It All, Converge und Snapcase.

SILVERSTEIN auf Tour

auf „Rise Up Tour“ mit The Devil Wears Prada, Memphis May Fire und Like Moths To Flames (Special Guests)

19.11. DE Frankfurt – Sankt Peter
20.11. DE Hannover – Faust 60er Jahre Halle
22.11. DE Hamburg – Markthalle
23.11. DE Münster – Sputnikhalle
24.11. DE Karlsruhe – Substage
25.11. DE Köln – Live Music Hall

SILVERSTEIN „Ghost“ VIDEO

https://youtu.be/3LGTVW4iFXo

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AWAY FROM LIFE
2015 als Solo-Projekt gestartet, ist AWAY FROM LIFE heute ein Team aus knapp 20 Freunden, die unterschiedlicher kaum sein könnten, jedoch durch mindestens diese eine Sache vereint sind: Der Leidenschaft für Hardcore-Punk. Diese Subkultur ist für uns kein Trend, sondern eine tiefverwurzelte Lebenseinstellung, etwas, das uns seit Jahren immer und überall begleitet. Hardcore-Punk bedeutet für uns, sich selbst zu entfalten. Dabei ist D.I.Y. für uns nicht nur eine Phrase: Wir probieren Sachen aus, lernen neues dazu und entwickeln uns weiter. Von der Szene für die Szene. Gerade deshalb hat es für uns oberste Prämisse, Personen aus dieser Subkultur zu supporten, die denken wie wir. Sei es Veranstalter, Labels oder Bands, unabhängig ihres Bekanntheitsgrad. Egal ob Hardcore-Kid, Punk, Skinhead oder sonst wer. Wir sind Individuen, einer großen Unity, die völlig zeitlos und ortsunabhängig existiert. AWAY FROM LIFE ist für uns ein Instrument diese Werte zu manifestieren und unser Verständnis für Hardcore-Punk auszuleben. Angefangen als reines Magazin, haben wir über die Jahre unser eigenes Festival, das Stäbruch, etabliert oder jüngst mit Streets auch eine Szeneplattform ins Leben gerufen, die für uns alle genutzt werden kann – genutzt für eine Sache, die uns verdammt wichtig ist: Hardcore-Punk!

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