Wir bekamen die 16. Ausgabe des Human Parasit Fanzine, weil wir endlich mal ein gutes Fanzine lesen sollten und wir die 72-Seiten wohlwollend besprechen sollten. Das ist zumindest der zweiten Seite des Magazins mit zwei, mit dem Kugelschreiber getätigten, Kreuzen zu entnehmen. Schade, dass kein Hacken bei „… ich dich ganz gut riechen kann ist“. Na gut, dann bespreche ich das Zine einmal wohlwollend nachdem ich den guten Content zum großen Teil gelesen haben.
Gleich zu Beginn startet das Human Parasit mit einem Vorwort, das mir gerade so aus der Seele spricht. Dies beschäftigt sich damit, dass die Punk-Kultur über die Jahre immer mehr zur Modeerscheinung wurde und auch innerhalb der Szene mehr und mehr der Kommerz in den Vordergrund gerät. Der Autor bemängelt, dass der ursprüngliche und für den Punk so essentielle DIY-Gedanke über die Jahre hinweg mehr und mehr in den Hintergrund geraten ist. Sehr schön geschrieben, dem kann ich zum großen Teil nur beipflichten.
Das Human Parasit enthält 72 prallgefüllte A5-Seiten in schwarz-weiß Druck, die optisch wirklich sehr fett gestaltet sind. Da können sich viele andere Zines wirklich ein Beispiel nehmen! Doch was bringt einem ein visuell top gestaltetes Zine, wenn der Inhalt mau ist? Richtig, nix. Ein Glück taugt das Human Parasit auch inhaltlich.
Nach dem bereits erwähnten Vorwort geht es weiter mit „Ingos Busenfreunde“. Dort werden verschiedene Themen auf satirische Art und Weise auf die Schippe genommen, bei der ich wirklich mehrmals gut lachen konnte. Dort konnte man unter anderem erfahren, dass der Aktienkurs von Twister Chords um 6,8 Punkerpunkte gefallen ist, da man zu viel studentischen Popelpunk im Programm hat –haha!
Neben ernsten und weniger ernstgemeinten Artikeln gibt es wie bei den meisten Fanzines auch beim Human Parasit Interviews. Dort werden stehen Alien Fight Club, Asselterror (Premium-Bandname!) oder Bruch Rede und Antwort – kannte ich alle noch nicht, aber werde ich nun auschecken. Wer auf die Suche nach neuen Bands ist, ist bei dem Fanzine richtig.
Ansonsten gibt es ein paar Konzertberichte wie beispielsweise der Plastic Bomb Jubiläumsparty zur 100. Ausgabe im Druckluft Oberhausen mit Siege, Victims etc. und auch Reviews, bei der fast ausschließlich Bands aus Deutschland besprochen werden. Allgemein fällt mir dabei auf, dass das Human Parasit fast (vielleicht sogar ganz?!) aus Deutschland stammende Bands im Heft featured. Support your local Scene und so! Auf ganzen neun Seiten werden auch aktuelle Fanzines besprochen –wow!
Die läppischen 2,00 Euro Verkaufspreis für das liebevoll gestaltete Fanzine sind wirklich mehr als nur gut investiert. Gönnt euch!