Die 2009 in Tübingen gegründete Band Hysterese veröffentlicht am 25. Juni 2021 ihr viertes Album. Wie die drei vorherigen Alben ist dieses konsequenter Weise auch selbst betitelt. Erscheinen wird das vierte Hysterese Album bei This Charming Man Records.
Das Quartett schert sich wenig um die üblichen Standards, wer gibt schon vier Alben hintereinander keinen eigenen Titel und gibt den eigenen Social Media Auftritten so wenig Beachtung. Ist das noch Punk oder schon wieder Punk? Aber auch das ist Hysterese völlig egal. Einflüsse aus dem Dark Punk Bereich sind auf jeden Fall da, diese werden aber in den ganz eigenen Stil eingebaut.
Man fühlt sich vom ersten Ton an, schon ein wenig in die Zeit, der eher traurig, düsteren Akkorde zurückversetzt. Die Musiker schaffen eine wundervoll, dunkle emotionale Grundstimmung in den Song Strukturen, ohne allzu sehr in die Melancholie abzurutschen. Was ich besonders hervorheben möchte, sind die sich sehr gut ergänzenden Vocals von Sängerin und Sänger. Beide arbeiten in dem stimmlichen Bereich, der ihnen liegt und dadurch bekommen die Songs eine schöne Tiefe. Welches sich in meinen beiden Lieblingssongs Meltdown und Heartbeat, das mich zwischendurch an Placebo denken lässt, am stärksten widerspiegelt.
Insgesamt ein gutes Album, mit den stärkeren Songs in der ersten Hälfte des Albums, aber auch keinen Nieten in der zweiten Hälfte. Herrlich Retro, ohne dabei alt zu klingen. Technisch ausgereift und kompromisslos, mit viel Herzblut, gespielt.
Tracklist:
- Burning
- Call Of The Void
- Heartbeat
- Meltdown
- We’re All The Same
- Cipher
- The Hunter
- Lock & Key
- Sumer
- Dead Dog