„Death before Impericon“ hörte ich einen meiner Freunde sagen, als ich ihn fragte, ob er nicht mitkommen möchte zum Impericon Festival in Leipzig.
Ein bisschen Gedanken machte ich mir schon. Große Menschenmassen muss man halt echt mögen. Egal! Nicht nur, dass ich Defeater, Deez Nuts, Get The Shot, Fit For A King, Stick To Your Guns, Counterparts und und und live sehen würde, besonders freute ich mich auf die beiden Akustik-Sets von Jesse Barnett (Stick To Your Guns) und Derek Archambault (Defeater).
Und tatsächlich waren sie etwas ganz besonderes. Derek startete dummerweise zehn Minuten zu spät, so dass Counterparts von der Bühne schräg gegenüber seinen letzten oder vorletzten Song mit verzerrten Gitarren beendeten. Der eng gestrickte Zeitplan musste schließlich eingehalten werden. Derek trug es mit Fassung und einem Lächeln.
Jesse Barnett und sein Publikum verzauberten sich gegenseitig als die Menschenmenge beim Aha-Cover Take On Me bemüht war, die hohen Töne des Refrains zu treffen.
Neben der durchweg guten Stimmung lässt sich auch sonst nur lobenswertes über das Impericon Festival in Leipzig sagen. Angefangen bei den sauberen Toiletten, der freundlichen Crew bis hin zum Sound, der für eine so große Location überragend gut war. So wie auch das Wetter, das dazu einlud, es sich im Außenbereich bei (veganem) Gyros und Burgern, Bier und Metal-Karaoke gut gehen zu lassen. Mutige performten mit Unterstützung einer Liveband einen Song ihrer Wahl. Die Hardcore Help Foundation war ebenfalls vor Ort und hatte augenscheinlich und glücklicherweise gut zu tun.
Die rund 5.000 Impericon Besucher waren so entspannt, dass Matthias von Nasty dazu aufforderte, der Security mal was zu tun zu geben. Sie hätte sich schon beschwert.
Abgesehen vom kurzen Ausfall einer Box während des Rise Of The North Star-Sets lief alles rund. Die Bands lieferten solide ab. So wie auch Defeater, die ihren neuen Song Mother’s Son vom kommenden Album performten.
Nasty kickten Ärsche und hatten eine ungewöhnliche Ansage parat: Lasst die Missgunst sein, gönnt dem anderen doch sein dickes Auto, sein Haus und seine gesunde Familie. Und auch die wichtige Message, sich gegen Nazis stark zu machen, hallte immer wieder durchs Mikrophon. Callejon coverten unter anderem Schrei nach Liebe und forderten dazu auf, weiterhin gegen Nazis auf die Straße zu gehen.
Die Donots sowieso. Die feierten in der Impericon Festivalwoche ihr 25-jähriges Bandjubiläum und performten ihren neuen Song Scheissegal. Wie zu erwarten war, gaben sich die Donots an diesem Abend die Spaßkanonen des Abends. Die Leute auf der Tribüne nannte Ingo liebevoll „das Menschenregal“ und forderte die Menge zur „Wall of Death-Interesse“ auf. Ein netter Versuch, der zum Glück niemanden im „Wall-pit“ daran hindern konnte, komplett auszuflippen.
Trotz der enormen Größe wirkte alles sehr familiär: Caliban holten sich Basti von Callejon auf die Bühne und bei Ich blute für Dich Matthias von Nasty. Hollywood Undead hatten zum Schluss ihren Spaß, Willige aus dem Publikum auf die Bühne zu holen und sie mitspielen zu lassen. Das klang überraschend gut und machte riesig Spaß.
Also keine Angst vorm Impericon-Tod und ab dahin im nächsten Jahr!
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[…] Festival unter anderem in München statt. Während unsere Kollegin bereits über die Shows in Leipzig berichtet hat, erfahrt ihr von Jule und mir, wie es am 27. April in München war. Vorneweg ein […]