Aus Rastatt kommen In Schwerer See. Also zwischen Karlsruhe und Baden Baden verheimatet und nicht im hohen Norden, wie man meinen könnte. Die Melodic-HC/Screamo – Truppe hat eine emotionale EP am Start, die es über Krachige Platten auf den Markt geschafft hat. Und wie es bei „kleineren“ Bands so ist, die man sonst vielleicht nicht unbedingt aufs Radar bekommen hätte: Zum Glück. Die drei Songs sind wirklich mitreißend und für Fans von Defeater, Have Heart oder Touche Amore ein absolutes Muss.
Konventionen ist als erste Single inklusive Video schon im letzten Sommer erschienen und hat sich nun auf dieser Debüt-EP mit Mahlstrom und Ideale zusammengefunden. In Up-Tempo ballert der Song einem völlig kompromisslos entgegen. Aber neben dem schnellen Beat und den wirklich aggressiven Screams sind auch ausgeprägte Gitarrenspuren zu hören, die den Song tragen. Dadurch kommt auch eine gewisse Melodie zutage, die einen aber nicht in den Abgrund trägt. Haltet ruhig den Kurs, denn das kracht und rockt wirklich super. Und das ganze mit deutschen Lyrics. Gibt es ja auch nicht wie Sand am Meer. Textlich ist der Song sehr klar und behandelt die konservative Haltung vieler Bürger. Fresse halte, akzeptieren. Nicht hinterfragen, funktionieren. Der Kurs wird gehalten, auch wenn man auf den Abgrund zusteuert. Klare Ansage.
Mahlstrom ist dann schon wesentlich schwerer. Vom Tempo, von den Riffs, einfach bitterböse in seiner musikalischen Art. Der Dritte Song – Ideale – schlägt dann wieder in eine andere Kerbe, denn hier haben wir einen durchgängig melodischeren Song, welcher auch vom Tempo her wieder etwas flotter ist und sich irgendwo im Midtempo ansiedelt. Ich möchte aber ehrlich gesagt nicht zu viel in die detaillierte Analyse gehen, denn ihr sollt auch selber noch was zu entdecken haben. Schließlich ist es ja „nur“ eine EP.
Alles in Allem ein sehr sehr gelungenes Deüt und ich kann mir gut vorstellen, dass In Schwerer See eine beachtliche Fangemeinde hinter sich bringen werden. Aber dazu müsst ihr Euch das auch wirklich reinziehen. Es lohnt sich. Dieses Debüt sollte man sich anhören und die Band auf dem Schirm behalten.