Am 06. Oktober 2018, tragischerweise zeitgleich, mit dem von AWAY FROM LIFE tinitiierten Stäbruch-Festival findet im fernen Saarland, genauer gesagt in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen (Saar) auch ein kleines, aber nichtsdestotrotz feines Festival statt. Führt leider dazu, das Max, Annika und meine Wenigkeit nicht beim Stäbruch anwesend sein können. Max und Annika deshalb natürlich, weil sie zu den Organisatoren zählen und Max zusätzlich auch mit seiner Band Christmas selbst dort auftritt. Aber auch der Rest des Line-ups mit Headliner Turbo A.C.s kann sich wahrlich sehen lassen: KMPFSPRT, Val Siniestra, Not Scientists, Muskelschwund und The Feelgood McLouds. Das Festival hört auf den schönen Namen Punk for Help und dies ist ernst gemeint, gehen die Erlöse doch an die Stefan Morsch Stiftung und im Rahmen dessen soll auch eine Typisierung stattfinden. Was das bedeutet und die sonstigen Hintergründe haben wir mal versucht mit den Organisatoren zu klären.
So, dann würde ich sagen, stellt euch erstmal vor!
Wir sind eine junge Gruppe – OK, manche mehr, andere weniger – von Leuten, die Bock haben, ihren Beitrag zur Musiklandschaft im Saarland zu leisten und dabei noch möglichst viel Kohle für einen guten Zweck einzufahren.
Die wievielte Ausgabe ist es?
Im Oktober wird das dritte Punk For Help Festival stattfinden. Letztes Jahr gab es zudem noch im Vorfeld eine kleine Warm-Up Show. Dieses Jahr haben wir uns voll und ganz auf unsere Sause im Oktober konzentriert.
Wie werden die Spenden gesammelt?
Über den Ticketverkauf wird nicht wahnsinnig viel Plus für den guten Zweck zusammenkommen können. Da wurde sehr fair kalkuliert. Spenden kommen daher hoffentlich durch den großen Durst und auch gerne über die Spendenbereitschaft unserer Besucher rein. Die Getränkepreise werden daher bewusst günstig gehalten, also kommt und trinkt für den guten Zweck!
Spenden kommen hoffentlich durch den großen Durst und auch gerne über die Spendenbereitschaft unserer Besucher rein.
Erzählt mal etwas über die Stefan Morsch Stiftung?
Die Stefan-Morsch-Stiftung hat ihren Sitz ganz in unserer Nähe, in Birkenfeld und ist die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Das Leitmotiv lautet „Hoffen – Helfen – Heilen“. Mit Rat und Tat bietet die Stiftung seit 1986 Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke.
Die Stefan-Morsch-Stiftung ist Teil eines Netzwerkes, das die relevanten Daten weltweit zur Verfügung stellt und somit auch weltweit Leben rettet. Zudem steht die Stiftung Patienten und Angehörige beratend zur Seite.
Wie läuft so eine Typisierung ab und was muss man dazu machen?
Man muss einfach kurz den Mund aufmachen und mit einem Wattestäbchen ordentlich durchrühren. Über diesen kurzen und schmerzlosen Abstrich der Mundschleimhaut werden dann später im Labor verschiedene Merkmale bestimmt, die zur Aufnahme in die Stammzellspenderdatei notwendig sind.
Natürlich geht das alles nicht ohne ein Mindestmaß an Papierkram: Nach einer Aufklärung über die Stammzellspende muss der Spender sein Einverständnis zu der besagten Untersuchung seiner Spucke und zur Registrierung seiner Daten geben.
Dann ist alles safe – die wichtigen Daten können gespeichert und vor allem auch bei Bedarf in der Datenbank gefiltert und wiedergefunden werden.
Gar nicht viel Aufwand also für den einzelnen Spender selbst – aber für viele Menschen hängt die Hoffnung auf ihr Überleben von diesem kleinen Wattestäbchenabstrich ab.
Auf unserem Festival wird es auch die Möglichkeit geben, sich typisieren zu lassen. Wir hoffen, dass viele unserer Besucher davon Gebrauch machen werden!
Gar nicht viel Aufwand also für den einzelnen Spender selbst – aber für viele Menschen hängt die Hoffnung auf ihr Überleben von diesem kleinen Wattestäbchenabstrich ab.
Wie läuft der Vorverkauf? Sollte ich mir meine Karte schnellstmöglich besorgen? Und wo gibts die überhaupt?
Da wir ja ein hochkarätiges Festival-Line-Up in kleiner Club-Atmosphäre bieten, solltest du wirklich auf Nummer Sicher gehen und frühzeitig zuschlagen! Und natürlich wird der Eintritt an der Abendkasse auch etwas teurer als die Tickets im Vorverkauf sein. Da sollte man doch lieber jetzt günstig ein Ticket ergattern und hat dann am Festival-Tag mehr Kohle für Kaltgetränke oder nettes Merch. Tickets gibt es als Print-At-Home-Ticket beim Mailorder von Tante Guerilla.
Wie kamt ihr auf Neunkirchen als Location? Ich meine mich zu erinnern, dass ursprünglich St. Wendel angekündigt wurde.
Da liegst du richtig, die Location in St. Wendel brach uns kurzfristig weg. Die Kulturgesellschaft Neunkirchen hat uns herzlich in der Stummschen Reithalle aufgenommen und uns damit unsere knackigen Hintern gerettet! Damit veranstalten wir unser Festival jetzt zentral im Saarland, sind gut an Bus und Bahn angebunden und wir haben genug Parkplätze und eine schnelle Anbindung an die Autobahn für unsere Besucher.
Haben alle Bands gleich zugesagt? Wie lief die Suche?
Natürlich hatte jeder im Team seine eigenen Wünsche; das galt es dann erstmal auf einen Nenner zu bringen. Nach reichlich Diskussion und Brainstorming konnten wir dann das finale Line-Up an Land ziehen. Max aus unserem Team arbeitet auch als Booker bei Subkultura Booking. Das half dann sehr dabei, unser Wunsch-Line-Up auch tatsächlich auf die Punk-For-Help-Bühne zu buchen.
Mit Turbo ACs habt ihr einen Headliner, der sehr lange inaktiv war. Wie kam es dazu?
The Turbo A.C.’s sind tatsächlich erst vor zwei Jahren durch Europa getourt. Die Band zählt seit Jahrzenten zu einer DER Größen im Underground-Punk. Besonders die etwas weniger jungen Semester im Team und im Publikum werden sich auf die Band aus New York freuen!
Als lokale Bands sind Christmas, The Feelgood McLouds und Muskelschwund dabei. Ist es wichtig, die lokale Szene miteinzubeziehen?
Die lokale Szene ist das Fundament der jeweiligen Musikszene an sich. Jede Band startet erstmal als lokale Band, auch die, die irgendwann mal den großen Durchbruch schaffen. Das wird immer noch viel zu selten wertgeschätzt. Daher kann man jeden nur dazu aufrufen, auch kleine Konzerte von noch unbekannten Bands zu besuchen. Ohne die Kleinen der Szene gibt es auch irgendwann keine Großen mehr. Uns war es schon immer wichtig, unserem Publikum auch zu zeigen, was vor der eigenen Haustür so alles musikalisch passiert.
Stellt einmal die restlichen Bands vor.
Bei Not Scientists aus Lyon handelt es sich um eine Nachfolgeband von Uncommonmenfrommars. Wir haben Not Scientists 2017 bei einer Clubshow in Luxemburg gesehen und waren sofort überzeugt. Ihr neues Album haben sie dieses Jahr zudem auf dem lokalen Label Kidnap Music veröffentlicht. Ein weiterer Grund für uns auf sie zu vertrauen.
Val Sinestra konnten uns bereits im Vorprogramm von Zeke begeistern und mit ihrer Wahnsinnsshow im kniehohen Matsch auf dem Rocco del Schlacko 2017 haben sie gewiss auch viele neue Fans im Saarland dazugewonnen.
KMPFSPRT laufen auch privat bei einigen unserer Team-Mitglieder in Dauerschleife. Mit Intervention haben die Jungs bereits mächtig überzeugt und auf die Live-Shows zum neuen Album Gaijin freuen wir uns nun umso mehr.
Auf wen oder was freut ihr euch besonders?
Wir freuen uns vor allem auf ein rundes Gesamtkonzept. Mit dem breit gefächerten Line-up hoffen wir, mit allen Altersstufen eine gute Zeit zu haben und am Ende eines feucht-fröhlichen Abends einen hohen Betrag an die Stephan-Morsch-Stiftung spenden zu können.
Wer unterstützt euch bei der Veranstaltung? Habt ihr Sponsoren?
Diverse nette lokale Unternehmen unterstützen uns auf vielfältige Art und Weise. Von großen Unternehmen bis zu kleinen Handwerksbetrieben hilft man uns mit kleinen Finanzspritzen, Werbung oder der Übernahme der Druckkosten von Flyern. Danke dafür!
Ihr habt jetzt noch einmal die Möglichkeit das Festival zu bewerben. Warum sollte ich hingehen?
Hoffentlich genießt du den Festival-Sommer genauso sehr wie wir. Aber irgendwann kommt dann die Zeit, da freut man sich doch auch wieder auf Klub-Shows ohne Gummistiefel oder Sonnencreme.
Wir bieten ein erstklassiges, abwechslungsreiches Line-up, das für jeden (Punk-) Geschmack was bieten sollte und das in Klubatmosphäre. Die Getränkepreise wollen wir auch fair halten – niemand sollte auf dem Trockenen sitzen. Außerdem möchten wir auch den Außenbereich mit ein paar netten Buden und Info-Ständen bespielen. Was auch ein absolutes Novum ist: Es wird ein paar auserlesene Punk-For-Help-Merch-Artikel in kleiner Auflage geben – von uns entworfen und gedruckt.
[…] eines Soli-Festivals. Im Vorfeld hatten wir bereits ein interview mit den Organisatoren geführt (hier) und am Ende des Berichts wird es auch noch ein paar Worte der Organisatoren geben. Danach folgt […]