Selten wird man bei Promoexemplaren noch überrascht. Meistens gibt es einen ollen Download, ab und an eine CD in einer Promohülle und manchmal das fertige Produkt. Dieses Produkt von Jawa kam als Wurst. Ja, wirklich. Gut, nicht als richtige Wurst, hätte bei mir als Vegetarierer auch Punktabzug gegeben, aber als Schlüsselanhänger aus Stoff-Wurst mit QR-Code zum Downloaden des tatsächlichen Produkts. Denn auch wenn wir weit gekommen sind, einen Player für Würste gibt’s noch nicht.
So weit, so innovativ. Jawa selbst kommen aus Berlin, bestehen aus vier Leuten und machen im Besten Sinne Rockmusik mit experimentellen Passagen. So wird auf eine Gitarre verzichtet, dafür gibt es Bassläufe, zusätzlich Bläser und Orgelsound. Die vorliegende EP hat drei Songs, davon ein Instrumental. Der Titeltrack beschäftigt sich mit Massentierhaltung und Fleischkonsum. Ein toller Song, der nicht den Zeigefinger auspackt, sondern den Produktionsprozess in den Fokus nimmt. Pfandflaschenbingo handelt von Altersarmut aus der Ich-Persepektive. Zunächst ein guter Song, so ein bisschen erinnert das Thema natürlich an 25 Cent. Der leicht hard-rockige Stile gefällt, ja bis zum Refrain… Der nervt und nervt und nervt. Denn immer wieder wird nur „Wir spielen Pfandflaschen Bingo/Pfandflaschen Bingo“ wiederholt. Eine Minute kürzer und der Song wäre ein Hit. Zuletzt gibt es noch das Instrumental Haiders Highway To Hell. Ganz nett, ein paar Riffs erkennt man ganz gut. Erinnert auch ein bisschen an das Knight-Rider-Thema in manchen Passagen. Aber ob ich mir den Song zweimal anhöre? Eher nein.
Insgesamt eine lohnende EP mit ein paar kleineren Schwächen. Aber alleine schon wegen der Verpackung-Kult.
- Produkt (2:45)
- Pfandflaschen (Bingo) (3:33)
- Haiders Highway to Hell (2:59)