Manchmal weiß man nicht so genau, was einem die Promozettel sagen sollen. Laut diesem spielen Johnny Rocky And The Weekend Warriors angeblich die kürzesten Songs Deutschlands. Ich weiß nicht, bei 15 Songs in 30 Minuten liegen die wohl eher im oberen Durchschnitt, wenn man beispielsweise jede x-beliebige Hardcore-Punk-Band als Grundlage nimmt. Ganz zu schweigen von JAKA, Excrementory Grindfuckers oder jeder Grindcore-Band aus Deutschland. Nein, da sollte sich die Promoabteilung von RockZone Records für Call Me vielleicht was substantielleres überlegen. Jedenfalls nicht mit 3.000 Streams in mehreren Tagen anfangen, die schaffen manche Bands in der Minute der Veröffentlichung.
Da könnte man beispielsweise die extravagante Stimme des Sängers hervorheben, die irgendwo zwischen Metal und Punk einzuordnen ist und auch die hohen Töne nicht scheut. Oder man hebt den punkigen Metalstil hervor (Metalpunk ist dann doch eher sowas wie Venom). Die Songs sind recht schnell und flott, dabei aber immer noch recht rockig arrangiert. Sie sind abwechslungsreich mit gut mitsingbaren Refrains. Anspieltipps sind School Work Death und Belly of the Beast (kein Anthrax-Cover). Neben Metal dürften auch die Misfits (in der Graves-Phase) und die Ramones Pate gestanden haben.
Die Texte sind recht eingängig und erinnern auch an den 1970er/1980er Bubblegum-Punk. Live sicherlich eine Hausnummer. Ein ziemlich cooles Album. Nur echt mit Telefonzelle (ob das ihre Tardis ist?).
Tracklist
1. Leftover Man
2. Call Me
3. Rooting For The Monster
4. Don’t Trust
5. School Work Death
6. Party All Alone
7. I Just Want You
8. Belly Of The Beast
9. No Time
10. Cry
11. Infected
12. Braindead
13. High Speed Rail
14. I Don’t Wanna Go
15. Bang Your Head At Home