Was haben Mississippi und Parma (Italien, da wo der Schinken herkommt) gemeinsam? Jep, auf den ersten Blick erstmal gar nichts. Dennoch haben sich Judy And The Jerks und Shitty Life zusammengerauft um eine gemeinsame 12inch Split zu veröffentlichen. Wie das funktioniert, könnt ihr in den folgenden Zeilen lesen.

Bevor es so richtig losgeht erstmal ein Wort zum Cover: Das ist nämlich total cool! Ein riesiger Polizisten-Kopf, klassisch mit Schnauzer, schaut verblüfft und ein bisschen verängstigt drein, weil eine Meute wütender Menschen sich aufzulehnen scheint. Das Ganze ist in schwarz/weiß und im Comic-Stil gehalten, gefällt mir richtig gut. Auch sonst gefällt mir die Aufmachung der Platte super, denn neben dem schwarz/weiß-Artwork gibt es einen sehr bunten Einleger, auf dem in Collagen-Manier sämtliche Tourfotos der beiden Bands abgedruckt sind, zusätzlich zu den Texten. Veröffentlicht wird die Scheibe über Refuse Records.

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Nun zum Eingemachten, ich beginne mit der „Jerks Side“: Judy And The Jerks haben ganze zehn Songs auf eine Seite gepackt, dementsprechend kurz sind diese. Zwischen 27 Sekunden und 1:06 Minuten (einen Ausreißer mit über 2 Minuten gibt es auch noch) ballern mir die Amis Oldschool-Hardcore um die Ohren, dass es kracht. Treibende Drums, meistens im Uptempo-Bereich, superschnelle Gitarren und dazu das markante Shouten der Sängerin. Das klingt mal giftig, mal melodischer, mal kreischend und bringt so verschiedene Nuancen mit ein, die es sonst im Hardcore eher seltener gibt. Die turboschnellen Parts werden dann immer wieder in extrem tanzbare Mid-Tempo-Parts runtergebrochen, die live zu 100 Prozent die Menge zum Two-Steppen bringt – dafür lege ich meine Hand in’s Feuer. Der Sound klingt wie direkt aus der Garage aufgenommen. Die Drums rumpeln machmal derart, dass ich schmunzeln muss. Bei anderen Bands würde mich das in dieser Dimension stören, zu Judy And The Jerks Sound passt das aber irgendwie wunderbar.

Judy And The Jerks | live

Die Italiener Shitty Life auf der B-Seite steuern vier Songs bei. Musikalisch wird in eine ähnliche Kerbe geschlagen: Es gibt Youth Crew Hardcore auf die Ohren, der aber mit einer Überraschung aufwartet: Die Gitarren sind nicht verzerrt. What?! Das passt eigentlich nicht in das Genre, das ja für Härte und Druck steht, nicht unbedingt das was ich mit einer cleanen Gitarre verbinde. Aber auch bei Shitty Life stört mich das nicht und fügt sich gut in das Gesamtbild ein. Der Sänger wütet sich durch die vier Tracks, außerdem sind daneben noch die Verspieltheit der Gitarren und die immer wieder kehrenden Bassläufe sehr markant und bringen viel Abwechslung mit ein.

Shitty Life | live

Fazit: Die vierzehn Songs der US-italienischen Kombo gehen mega gut rein und machen viel Spaß! Judy And The Jerks liegen bei mir leicht vorne, aber auch Shitty Life wissen zu überzeugen. Live funktioniert das Ganze mit Sicherheit sogar noch besser als auf Platte. Absolute Empfehlung!

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– Playlist: Happy Release Day

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