Mit ihrer enormen Bühnenpräsenz – auch was die Masse an Shows angeht – und ihren beiden beeindruckenden Vorwerken haben sich Knocked Loose in den vergangenen Jahren einen Namen in der Hardcore- und Metalcore-Szene gemacht.
Ihr brachialer Sound bringt Metal, Youth Crew, Screamo und Noise auf so organische Weise zusammen, dass Genregrenzen mühelos aufgeweicht werden. Genres braucht hier auch niemand, Knocked Loose schaffen einfach etwas eigenes.
Ihr neues Album A Different Shade of Blue, das am 23. August 2019 auf Pure Noise Records erscheint, wird von Fans schon mit großer Spannung erwartet. Die ersten Single-Auskopplungen schüren bereits große Hoffnungen, dass die Fünf aus Kentucky noch einmal eine Schippe drauf legen.
Knocked Loose scheren sich offenbar einen Dreck um diese hohen Erwartungen und machen einfach weiter ihr Ding. Auch wenn diesmal einiges anders ist. Aufgenommen von Produzent Will Putney, entstand die LP bedachter und durchdachter als ihre bisherigen „Live im Studio“ Aufnahmen.
Zwölf Songs sind es geworden, die trotz der etwas kopflastigeren Produktion nichts von der bekannten Genialität irgendwo zwischen Metalcore, Hardcore und Shoegaze vermissen lassen. Die Songs handeln unter anderem von Verlust und vom Irren und Wirren. Sänger und Songschreiber Bryan Garris hatte zunächst mit einer Blockade zu kämpfen, von der er sich im Studio glücklicherweise befreien konnte und so einige seiner womöglich persönlichsten Texte geschaffen hat.
Auf A Different Shade of Blue verschmelzen die unterschiedlichen musikalischen Einflüsse, die Knocked Loose zu dem gemacht haben, was sie heute sind. Hier hört man Gothenburg-Metal (At the Gates, frühe In Flames) ebenso heraus, wie Slam-Metal (Devourment, Dying Fetus), Thrash (Sodom, Kreator), Black Metal (Craft) und komplexeren Noise Hardcore (Snapcase, Bloodlet). All das nehmen Knocked Loose, um ihren Style zu kreieren und Hardcore auf die nächste Evolutionsstufe zu heben.
Unglaublich mit welcher Wucht die Jungs hier wieder antreten. Bryan Garris‘ Stimme geht durch Mark und Bein und hält von Grunzen über Kreischen alles bereit. Mit Guest vocals von Emma Boster (Dying Wish) und von Keith Buckley (Every Time I Die) wird das ganze noch veredelt.
Das deutlich gewachsene Songwriting begeistert. Umgesetzt mit einer unglaublich vielseitigen Stimme, heftigen Riffs und den mal brachialen mal doomigen Drums ergibt alles ungebremste Energie, Wut und einen Drive, der eine Art Death-Metal-Scream-Gaze-Core oder whatever hervorbringt.
Es wäre Zeitverschwendung, die Songs im einzelnen zu beschreiben. Das muss man einfach selbst gehört haben.
Tracklist:
- Belleville
- Trapped In The Grasp Of A Memory
- A Serpent’s Touch (Ft. Emma Boster)
- By The Grave
- In The Walls
- Guided By The Moon
- Mistakes Like Fractures
- Forget Your Name (Ft. Keith Buckley)
- Road 23
- ..And Still I Wander South
- Denied By Fate
- Misguided Son
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