Ohne Frage, die Musikkultur einer Stadt ist sehr wichtig, auch für die Außendarstellung. In einer Stadt mit vielen sozialen Problemen ist es nicht selbstverständlich, das außergewöhnliche Musiker einen Platz erhalten, um auftreten zu dürfen. in diesem Sinne ist es der Kulturgesellschaft der Stadt Neunkirchen hoch anzurechnen, das sie es immer wieder wagen, auch unbekannteren Bands eine Bühne liefern zu können. So geschehen mal wieder am Donnerstag, dem 14. November 2024.
Leider habe ich die sicherlich wunderbaren Die Kette verpasst, weil ich mich donnerstags weniger um die Kultur als vielmehr um die sportliche Betätigung der Stadt bemühe. Sie waren sicherlich fantastisch, hat Marco (ex-Baby Lou, ex-Die Schande von…) doch immer fantastische Bands und verrückte Ideen. Mit am Start ist auch Michael Wern, der freundliche Produzent aus der Nachbarschaft. Naja, hier gibts mal ihren ersten Song:
Pünktlich kam ich dann zu Dear Seattle. Das Quartett aus Seattle Sydney hat bislang zwei Alben aufgenommen. Der Name ist im Prinzip Programm. Die Band spielt Alternative Punkrock in der Nähe zum Grunge und erinnert vom musikalischen Stil etwas an die Bleach von Nirvana, zumindest live, auf Platte klingt es mehr nach den poppunkigen Nachfolger wie Green Day und Blink-182. In Australien schon sehr populär fehlt in Europa noch etwas der Durchbruch. Aber die angenehmen Songs gehen sehr gut ins Ohr und die Spielfreude ist auch da. Modern Day Grunge würde ich mal sagen. Sehr schwer zu verstehen waren dagegen die Ansagen, dieser Aussie-Akzent… Aber bedankt haben sie sich, wohl auch bei Die Kette. und Spaß schien ihnen der Auftritt auch zu machen.
Nun folgten Superbloom aus Brooklyn. Etwas härter aber ebenso grungig klang die Band wie eine Mischung aus Oasis, insbesondere von den Vocals her, Soundgarden und Pearl Jam. Dazu kamen auch ein paar nette Samples und schöne Shoegaze-Effekte. Hervorzuheben ist außerdem das fantastische Artwork ihrer LPs. Wie auch die vorherige Band sind es bislang zwei Tonträger, auf denen die Band ihren musikalischen Stil entfaltet. Beide Bands spielen je ca. 45 Minuten, so das der Abend gegen 22 Uhr endet. Wie so oft ein interessanter und schöner Abend in der altehrwürdigen Stummschen Reithalle mit zwei Bands, in die man sich gleich verliebt hat.Außerdem hoffe ich Die Kette noch live zu sehen, bevor Marco das nächste Projekt startet 😉