Endlich mal wieder ein Sunday Matinee. Diese Form der Konzerte ist ziemlich aus der Mode gekommen, obwohl sie doch so arbeitnehmenrfreundlich ist. Bereits kurz nach 17 Uhr begannen die Lippstädter Final Error ihren Auftritt im Kulturwerk an der Bündener Straße in Herford. Man hatte dafür den kleinen Raum hergerichtet, der für kleine bis mittelgroße Konzerte wie gemacht ist.
Die Westfalen sorgten von Anfang an für ordentlich Dampf aus den Boxen, denn ihre Mixtur aus Death-/ sowie Thrashmetal war einfach nur brachial. Vor allem die druckvollen Salven von Bassist Hammer lieferten den passenden Groove. Die Setlist des Quintetts bestand größenteils aus Stücken ihres letzten Outputs Necromantic Rituals, welches vor zwei Jahren veröffentlicht wurde.
Der Bassist macht aber schon Hoffnung auf neues Material: „Im nächsten Jahr werden wir wieder ins Studio gehen, um ein neues Album aufzunehmen. Zusätzlich sind noch zwei Singles geplant, die in Kürze rauskommen sollen.“ Mit Dead Man Walking beendeten die Lippstädter ihren tollen Auftritt und räumten die Bühne für den Headliner.
Carnivore A.D. aus New York sind eine Instituiton im Thrashmetal/HC/Crossover-Bereich. Nahezu jeder Fan dieser Musikrichtungen wird einmal von dieser Band gehört haben, da sie als Debütband vom verstorbenen Type O´Negative-Frontmann Pete Steele gilt. Seit 2017 ist die Combo als Trio mit Baron Misuraca, der u.a. bei Sheer Terror sowie Darkside NYC spielte, als Frontmann unterwegs.
Zudem hat man mit Chuck Lenihan und Joe Cangliosi zwei absolute Profis mit an Bord. Letzterer hat in unzähligen Bands schon an der Schießbude gesessen und zeigte dies auch in Herford. Ein solch druckvolles Schlagzeugspiel konnte man im Kulturwerk lange nicht mehr genießen. Sicherlich haftet der Band ein zweifelhafter Ruf aufgrund ihrer extremen Texte an, der Spielfreude tat dies aber keinen Abbruch. Carnivore A.D. präsentierten sich bärenstark und lieferten einen tollen Gig. Mit einer Setlist, die keine Wünsche übrig ließ (Highlights dabei waren das schnelle Inner Conflict sowie das wahnsinnige Male Supremacy) und ehrlichen Ansagen über den Inhalt der kontroversen Titel entließ das Trio alle Besucher mit frohen Gesichtern in den frühen Sonntagabend.