Idles sind eine Band, die im Moment viel Hallo und Applaus aus unterschiedlichsten Ecken bekommt. Das ist in Frankfurt deutlich am sehr gemischten Publikum zu sehen. Alle Altersgruppen zwischen 18 und Mitte 50 sind vertreten und ebenso optisch zu erkennen sind unterschiedliche Genre-Fans, Metal, Indie, Punk und Rock, alles vertreten. Die Halle ist nicht ausverkauft, aber gut voll, werden irgendwas 4.000 plus Menschen sein.
Als support beginnen die Landsleute der Idles, Ditz aus England. Extrem viel Nebel und kalte Lichter während der gesamten Performance lassen das Ganze mystisch wirken, wie in einer Gasse von London im Morgengrauen. Die Musik klingt als ob The Doors Grunge machen. Kommt bei den Zuhörern gut an und auch ich finde die Nummer als Gesamtkunstwerk echt cool. Circa halbe Stunde und fertig, dann wird Ditz gebührend gefeiert. Gute Vorband und ich würde mir die gerne in einem kleineren Club nochmals anschauen.
Dann darf ich Idles die ersten drei Songs aus dem Fotograben knipsen. Die Band legt mit ordentlich Bühnenpräsenz los und der Gitarrist springt beim dritten Song gleich ins Publikum. Aus dem Graben war zu erkennen, dass es nicht ganz so spontan war, da die Securities vorher das Feld im Graben räumten. Also hier wird die große Show gefahren und man überlässt nichts dem Zufall. Macht nix, wirkt! Der Sänger tanzt und sieht ein bisschen aus wie eine Mischung aus Anthony Kiedis und amerikanischem Ureinwohner.
Musikalisch spielt die Band top und der Sound ist in der Halle echt fett und auch überall (auch Empore) top. Die Lichtshow ist perfekt abgestimmt und macht in der großen Halle Eindruck. Allerdings passt das Ambiente eher zu“Wetten dass?“ als zu (Post)Punk. Auch das erste Konzert für mich, wo es Popcorn und Nachos wie im Kino zu kaufen gab.
Aber zurück zur Musik, wie gesagt das wirkt sehr gut und macht auch Laune. Die Fans vor der Bühne pogen, tanzen und diven. Viele schauen sich das Ganze auch wohlwollend und mitnickend an. Ich finde es gut, aber es haut mich nicht um, bin aber auch kein überzeugter Anhänger der Band. Die Band mischt ruhigere und punkige Nummern gekonnt, dass es über fast 2 Stunden nicht langweilig wird. Zwischendurch muss der Sänger immer wieder die Solidarität mit Palästina bekunden. Drei Songs in der Zugabe, davon einer Mariah Careys Christmas-Song a capella extraschlecht gesungen. Der letzte Song mit der Vorband zusammen gespielt und Schluss.
Netter Abend, für mich aber auch nicht mehr. Der Hype erschließt sich mir nicht.
Setlist:
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IDEA 01
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Colossus
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Gift Horse
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Mr. Motivator
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Mother
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Car Crash
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I’m Scum
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1049 Gotho
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The Wheel
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Jungle
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When the Lights Come On
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Gratitude
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Divide and Conquer
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POP POP POP
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Benzocaine
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Roy
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War
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Grace
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Crawl!
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The Beachland Ballroom
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Never Fight a Man With a Perm
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Dancer
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Danny Nedelko
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All I Want for Christmas Is You(Mariah Carey cover)
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Rottweiler
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