Neunkirchen ist um großartige Konzerte nicht verlegen. Letztens noch zu No Fun At All getappt (Konzertbericht hier), ging es nun zu den von mir hoch verehrten KMPFSPRT aus Köln. Das Saarland ist bekanntlich ein Dorf, deswegen ist es a) verwunderlich, das nicht so viele aus Großdorf (Saarbrücken) angeresit sind und dass
b) Snareset aus Münster noch nie im Saarland waren. Aber gut, ich kannte die Vorband nicht. Und wusste auch nicht, ob sie nun Snare-set oder Sna-Reset heißen. Da sie ihren eigenen Bandnamen auf der Bühne wegnuschelten, erfuhr ich erst beim KMPFSPRT-Set, das Variante 1 richtig ist. Mittlerweile 15 Jahre alt und ein Album auf Uncle M (With a Spark, 2019) war es ein routinierter Auftritt der Münsteraner Punkrockband mit eingängigen Songs. Es gab auch etwas mehr als Achtungsapplaus, auch wenn die um die 60 Besucher natürlich auf KMPFPRT warteten.
KMPFSPRT waren bekanntermaßen Aus gegebenen Anlass (Review) hier und dementsprechend präsentierten sie auch viele Songs aus dem aktuellen Album, das für mich ein starker Anwärter auf den Titel Album des Jahres ist. Aus gegebenem Anlass heißt aber auch, das man hier ist wegen der Erstarken der Rechten und dem etwas entgegensetzen will. Und das taten sie mit Songs wie Das Ende aller Tage, das gleich zu Anfang (dritter Song) klarstellte, wo man politisch steht. Das setzte sich natürlich fort mit anderen Gassenhauern Antithese und Musikdienstverweigerer (darüber, das man nicht die gleichen Fans wie die Onkelz will). Natürlich kam auch die Ehrenfeld-7“ zu Ehren. Drei Stücke der Hardcore-Platte gab es, wobei das Stück Ich fahr schwarz auf die „Saa-Ar-Bahn“ statt KVB umgemünzt wurde. Das Publikum hat wohl zu spät reagiert, denn die NVG (Neunkircher VerkehrsGesellschaft) hätte natürlich besser in den Text reingepasst.
Einen Ausflug ins Publikum gabs auch. Am Ende gabs noch zwei Zugabestücke, die aber einfach am Stück durchgespielt wurden, damit man das übliche Zugabenspiel mit von der Bühne gehen weglassen konnte. Letztes Lied war natürlich Ich hör die Single nicht, schon lustig, dass ihre Anklage gegen den Ausverkauf ihr bekanntestes Lied ist…
Fazit: Großartiges Konzert!