GEIL GEIL GEIL!
Das würde eigentlich auch schon reichen, aber ein bisschen ausführlicher möchte ich ja dann doch werden! Am 06. März luden Smile And Burn ins Orange House des Münchner Feierwerks ein. Ich hatte ja vor kurzem erst das neue Album Morgen Anders zur Review vorliegen und wollte natürlich auch mal sehen, was das Ding live so kann. Dennoch muss ich gestehen, dass der eigentliche Grund für die weite Reise nach München die Support Band war: Shoreline!
Shoreline habe ich bereits mit ihrer EP You Used To Be A Safe Place entdeckt und mich direkt schockverliebt. Auch das neue Album Eat My Soul überzeugt auf ganzer Linie. Das Quartett aus Münster durfte ich nun schon das zweite Mal live erleben, leider immer nur als Vorband – ich könnte den Jungs ja ewig zu hören.
Am gestrigen Abend überzeugten sie wieder einmal mit super sympathischen Ansprachen und grandiosem Sound. Nagut, der Sound lies zu Beginn des Abends zu wünschen übrig – aber das kenn ich vom Orange House bereits. Meine Ohren brauchen jedes Mal ein paar Minuten um sich auf diese extreme Lautstärke in dieser kleinen Location zu gewöhnen. Und mal ehrlich, Shoreline würden ein paar Dezibel weniger ganz gut tun, so gehen die schönen Melodien doch ein bisschen unter – schade! Dennoch: das Set war absolut fantastisch. Mit einer riesen Portion Elan hauten Shoreline ihre neuen Hits wie Eat My Soul oder Bent / Broken raus. Alte „Klassiker“ wie Breakfast fanden natürlich auch jede Menge Zuspruch. Wer auf den Sound von Shoreline steht, wird sicherlich nicht enttäuscht werden!
Nach einer kurzen Pause betraten dann auch direkt Smile And Burn die Bühne. Obwohl ich das neue Album wirklich gut finde, mag ich die alten, englischsprachigen Nummern einfach lieber. Also bereute ich es schon fast, die früheren Shows verpasst zu haben. Meine Bedenken waren aber absolut unbegründet. Die Berliner starteten direkt mit Action Action, worauf dann gleich einer der neuen Hits folgte: Zünde mich an. Das Set war voller alter und neuer Nummern gespickt – somit kamen wohl alle Fans auf ihre Kosten. Da stellt sich sowieso die Frage, warum sich Bands oft zwischen deutscher und englischer Sprache entscheiden – bei Smile And Burn funktioniert beides wirklich wunderbar.
Obwohl das Orange House nicht so voll war, wie ich es erwartet hatte, war die Stimmung fantastisch. Das textsichere Publikum tat alles, was die Band befahl: springt, tanzt, singt, Circle Pit hier, Wall of Death dort – hätten sie verlangt, von der nächsten Brücke zu springen, hätten einige auch das bereitwillig getan. Selten habe ich erlebt, dass sich das Publikum bis zur letzten Reihe so animieren lässt. Klar könnte man nun meinen, die Hingabe der Zuschauer wäre schlichtweg Zufall oder Glück – aber nein, die Männer an den Mikrofonen haben sich schon wirklich Mühe gegeben. Zwischen politischen Ansprachen gab es immer wieder auch ausreichend Bledschmatz (bayerisch für unterhaltsamen Unsinn), der für eine ausgelassene Stimmung und viele Sympathiepunkte sorgte. Ich persönlich finde ja gerade die Kommunikation zwischen Musikschaffenden und -lauschenden unerlässlich für einen gelungenen Abend.
Spätestens beim vermeintlich letzten Song Good Enough ließen sich auch noch die letzten bisher zurückhaltenderen Gäste zum Eskalieren hinreisen. Mit der Zugabe war’s dann auch wirklich um jeden Einzelnen geschehen. Mit Not Happy und dem Opener der neuen Scheibe Zubetoniert ging ein wunderbarer Abend zu Ende. Das Feierwerk wird allerdings ganz froh drum sein, dass die letzte Aufforderung „macht alles kaputt“ nicht ganz so viel Zuspruch fand.
Achja, falls das noch irgendwie relevant sein sollte: auch qualitativ war die Show von Smile And Burn beanstandungsfrei!
Alles in allem war das ein ganz wunderbarer Abend, der besser nicht hätte sein können. Mit Shoreline als Support gab es für mich sozusagen gleich zwei Headliner an einem Abend! Die Tour läuft aktuell noch bis 14. März – lasst euch das bitte nicht entgehen!
22.02.2020 DE – Rosswein – JH
06.03.2020 DE – München- Feierwerk/Kranhalle
07.03.2020 DE – Berlin- Lido
13.03.2020 DE – Hamburg- Molotow
14.03.2020 DE – Köln- Gebäude 9