Stick To Your Guns Münster 18.01.2025, pic by Jupp Jansen
Stick To Your Guns Münster 18.01.2025, pic by Jupp Jansen

Vorbands und Münster passen bei mir bzw. uns (Fotograf Jupp Jansen war auch mit am Start) überhaupt nicht zusammen. Ok, einen kleinen Teil davon mag dem Wintereinbruch mit dichtem Nebel geschuldet sein, aber auch diesmal bekamen wir vom ausgiebigen Vorprogramm nichts mit.

Der Hauptgrund lag darin begründet, dass wir die Chance bekamen, mit Stick To Your Guns Frontmann Jesse Barnett ein spontanes Interview zu führen. Vor allem vor dem Hintergrund, dass die Tour aufgrund der Situation rund um die Brände in Los Angeles auch beeinträchtigt war. „Wir hatten einen Proberaum in der Nähe von L.A. gemietet, wo wir uns vor der Tour getroffen haben. Da wir einige neue Stücke auf der Setlist haben, mussten wir üben, damit alles sitzt. Nachts hat man die großen Feuer schon in der Ferne gesehen, aber hey, wir sind aus Kalifornien. Da sieht man es während der Trockenzeit öfters mal lodern. Als aber der Vermieter am nächsten Morgen ziemlich aufgelöst an die Tür von unserem Appartement polterte und uns ein Ultimatum von einer Stunde zum Packen gab, wurde uns der Ernst der Situation schon klarer. Zum Glück ist dort bislang nicht mehr passiert, aber es hätte sehr schlimm enden können “.

Stick To Your Guns Münster 18.01.2025, Pic by Jupp Jansen

Die Band widmete Nothing You Can Do To Me den Leuten in und um Los Angeles, da, wie Jesse angibt, „man in Gedanken immer bei den Landsleuten zuhause sei“. Ansonsten startete das Quintett mit einem Highlight, denn Against Them All als Opener gab es gefühlt noch nie. Mit dem nachfolgenden Severed Forever gab es dann den ersten Song vom aktuellen Album Keep Planting Flowers. Insgesamt standen sechs neue Stücke auf der Setlist der US-Amerikaner. „Sicherlich wartet der Großteil der Fans auf die bekannten Songs wie Against Them All, Amber oder Nobody. Trotzdem sind wir hier, um Keep Planting Flowers live vorzustellen und haben eine Menge neuer Stücke dabei. Es ist richtig cool, dass die Leute aber auch bei diesen Songs das Energielevel hochhalten. Sie sind auch schon textsicher, wie man bei More Than A Witness oder auch Invisible Rain sehen kann. Mich macht das immer stolz. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Platte noch gar nicht lange raus ist. Neues Material muss auch erstmal wirken und die Leute sollten die Stücke vielleicht auch mehrmals live hören. Als wir Against Them All bei den ersten Shows spielten, gab es nur lange Gesichter und gerunzelte Stirnen, hahaha. Als Band ist das nicht immer so einfach. Anfangs zweifelt man sich innerlich, ob der Song überhaupt gut ist.“

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Insgesamt lieferte die Band von der Westküste von Anfang an eine gute Show ab. Man hatte eine Menge Energie an Bord, die sich sofort auf das Publikum im Skaters Palace übertrug. Ein großer Moshpit und unzählige Crowdsurfer lieferten das passende Bild dazu, was Jesse auch staunen ließ. „Wir waren schon viele Male in Münster und wurden nie enttäuscht. Egal, ob wir auf dem Vainstream-Festival (wie auch in diesem Jahr) auftraten oder hier, es ist immer voll. Deutschland hat eine super HC-Szene und es ist immer wieder toll, hier zu sein. Es ist einzigartig, wie viele Leute hier zu den Shows kommen. Das wäre in Amerika kaum der Fall. Da bräuchte man schon deutlich größere Tourpakete mit mehreren namhaften Bands“.

Summa summarum erlebten die Fans eine top eingespielte Truppe mit einen sehr gut aufgelegten Frontmann. Jesse Barnett hatte eine Menge Spaß an der abgehenden Menge und verteilte reihenweise High-Fives an die Leute in den vorderen Reihen sowie an Crowdsurfer. So kann das Jahr gerne weitergehen. Mein persönliches Highlight war der geistesgestörte Moshpart bei Invisible rain. Da freue ich mich schon drauf, wenn Stick To Your Guns im Sommer wieder auf den Festivals unterwegs sind.

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– Playlist: Happy Release Day

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