Kreftich gibts schon seit 21 Jahren. Ihr letztes Album Bis hierhin und dann weiter erschien vor 7 Jahren. Früher auch mal eine Nix-Gut-Band (weiß bis heute nicht, ob das ein Qualitätsmerkmal oder ein -manko ist), hören die Parallelen zu LAK (siehe Review) nicht auf. Denn auch Kreftich sind mit einem Album zurückgekehrt, das ich so nicht erwartet hätte.
Zurückgekehrt sind sie auch zu ihrem alten Label SN Punx aus Schwerin, dort erschien am 5. Oktober 2018 die CD-Version. Vinyl und digital kam das Album über Weird Sounds.
Kreftich aus Dinslaken und Duisburg zelebrieren schnell gespielten, aber auch manchmal melancholischen Punkrock mit dezenten Ska-Passagen. Auch das Klavier kommt manchmal zum Einsatz. Funpunk, wie der Name vermuten lässt, spielt die Band schon lange nimmer. Hier geht es klar darum Kante zu zeigen. Die Platte ist stark politisch geworden und zeigt Flagge für ein offenes, tolerantes Deutschland, das so momentan leider nicht zu vorhanden sein scheint. Und so sind Hymnen wie Unsere Stadt bleibt bunt und Gegenwind kämpferische Hymnen für unsere Zeit.
Dezent haben sich auch ein-zwei Balladen eingeschlichen, so Am Rhein oder Orkan. Auch an alte Zeiten wird gerne erinnert, wie in Drei Freunde. In einigen Passagen erinnert die Musik an die ernsten Songs von Wizo, aber Kreftich haben schon ihren eigenen Stil.
Ein überraschend starkes Album ist Niemals stumm geworden.
1. Gegenwind 2:54
2. In den Hafen 5:04
3. Überall, nirgendwo 3:06
4. Der Berg ruft 3:36
5. Notruf 5:03
6. Unsere Stadt bleibt bunt 3:45
7. Orkan 4:16
8. Zwischenzeilen
9. Onkel Fritz 3:41
10. Am Rhein 4:17
11. Nichts zu sagen 2:41
12. Drei Freunde 3:43
13. Letztes Lied 3:02