Die neue Scheibe von Le Fly erscheint wieder auf dem hauseigenen Label St. Pauli Tanzmusik. So viel vorweg, denn das macht auch schon klar, was einen hier erwarten soll. Definitiv keine Depri-Mucke und auch kein Emocore. Klar, wer nicht direkt hinterm Mond lebt hat die Band schon mal zumindest am Rande irgendwie mal mit bekommen, denn das 2017er Kopf aus Fuß an war schon durchaus anhörbar.
Na gut, dachte ich mir, da ich ja Skapunk durchaus zu schätzen weiß und Rantanplan-Fan der ersten Stunde bin; Hörste einfach mal rein. Und enttäuscht wurde ich nicht. Klar, es wäre jetzt gelogen, wenn ich euch hier vom besten Album seines Genres vorschwärmen würde, aber wenn man im Sommer bei tollem Wetter diese Scheibe zugespielt bekommt, dann senkt es die Laune nicht wirklich.
Wenn man die Videoauskopplung L´amour nimmt, dann hat man schon nen ziemlich guten Eindruck von dem, was die Band mitbringt. Bläser, Gitarren, gute Texte und Melodien irgendwo zwischen Sondaschule und 100 Kilo Herz, so als Anhaltspunkte. Und gegen Dinge wie Hass hilft halt einfach nur Liebe. Wat willste anderes sagen?
Bei Mutter Natur wirds dann gleich weniger punkig und Le Fly lassen ihre Reggae-Seite raus. Die Abwechslung dieses Albums macht es vielleicht für den geneigten „Punker“ schwierig, aber wer es nicht so eng sieht, der wird schon die ein oder andere Perle aus diesem Tonträger hervortauchen können.
Weiter geht es dann mit dem Song Senorita Bam Bam, bei dem man sich Russkaja zur Seite geholt hat. übrigens nicht das einzige Feature des Albums, denn am Ende kommen die 257ers mit dazu um mit Timbodirk einen würdigen Abschluss der Scheibe zu zelebrieren.
Die zwölf Songs auf La Vie, oder was? sind abwechslungsreich. Von flott bis langsam, von Punk über Ska bis hin zu Reggae ist alles dabei. Ich hab auch in ältere Sachen von Le Fly rein gehört und fand alle gut. Aber irgendwie ist hier nochmal eine Steigerung zu erhaschen.