Letos zweites Album hört auf den schönen Namen Wider. Wie bereits beim mir unbekannten Vorgänger spielt die Band treibenden Postpunk. Wer dabei an Love A denkt, liegt insofern richtig, als Jörkk Mechenbier beim Song Kammerflimmern nicht nur einen prominenten Gastauftritt hat, sondern auch den Gesang zum besten Titel des Albums liefert. Hier das dazugehörige Video:
Aber Kammerflimmern ist nicht der einzige Hit auf dem Album. Insgesamt sind es 10 Songs, die der Vierer aus Hamburg uns um die Ohren knallt. Sie sind eigentlich alle gelungen, kein Ausfall darunter. Das Album wurde von Kristian Kühl (unter anderem Trixsi, Shatten; Findus…) produziert, der sich alle Mühe gegeben hat, ein druckvolles Album hervorzubringen. Dabei hilft auch, dass die einzelnen Bandmitglieder vorher schon in anderen Zusammenhängen aktiv waren und früher Hardcore und Emo spielten. So gibts harte, schreiende Passagen und auch die Instrumentalteile sind eher ungewöhnlich.
Die Texte sind ziemlich kryptisch gehalten und relativ anspruchsvoll. Zum Beispiel beim Eröffnungssong Klaue: „Die Klaue schlechtes Gewissen schnappt wie die Füchsin ihre Jungen/und schiebt alles durch den Tag, zerdrückt das, was du mal warst.“ Uff… Neben persönlichen Themen werden auch Geschlechterrollen hinterfragt (Blau) sowie die Digitalisierung (Terabyte) und die Gentrifizierung thematisiert (Treibsand) beziehungsweise hinterfragt.
Ein gutes Album ist es geworden, das jeden Freund des Post-Punks sicherlich von den Socken hauen wird.
Tracklist
- Klaue
- Schatten
- Keine Reaktion
- Kammerflimmern
- Katzenwäsche
- Auen und Orchideen
- Blau
- Rotenburg
- Treibsand
- Terabyte
[…] mit Jörkk Mechenbier bereits 2020 auf Rookie Records. Ein Album, sagt das wunderbare Magazin Away From Life, “das jeden Freund des Post-Punks sicherlich von den Socken hauen wird”, der ebenso […]