Aus der Bierstadt Kulmbach kommen die fünf Jungs von Lions from Alaska, die im vierten Jahr ihres Bestehens mit „Rebirth of the Phoenix“ ihre erste EP vorlegen.
Die Oberfranken liefern Melodic-Hardcore, der allerdings über die gängige Genre-Rezeptur hinausgeht und mit eigenen Handgriffen zu einem stattlichen Gesamtkonzept verschraubt wird.
Hier wird auf Melodien gesetzt, die tragend, jedoch nicht penetrant oder erzwungen klingen und oft die buchstäbliche Ruhe vor dem Sturm geben. Anstatt aber stumpf die melancholischen Strukturen mit blanker Härte aufzureissen, beherrschen Lions from Alaska das Spiel mit dem Gas; so baut sich nahezu jeder Track auf um kurz vor dem zu erwartenden Breakdown nochmal innezuhalten.
„Rebirth of the Phoenix“ bewegt sich allgemein auf sehr hohem musikalischem Niveau, die Jungs können an den Instrumenten einiges vorweisen. Über allem steht Shouter Tizian, der die Geschichte von Suchen und Finden, Fallen und Auferstehen, vom Blick zurück und dem Schritt nach vorne durch seine Stimme zum Greifen nah erscheinen lässt. Cleangesang gibt es natürlich auch, dieser ist jedoch gut dosiert, nicht penetrant und ergänzt die wütend-verzweifelten Shouts von Tizian sehr gut.
Die EP wurde von den Jungs in bester Hardcore- Eigenregie verwirklicht. So griff Drummer Marcel zu den Stiften, um das wirklich schicke Artwork zu erschaffen, während Gitarrist Manuel an den Knöpfen saß. Der Sound der EP ist druckvoll und organisch; Auf Einsatz von Samples und Effekten wurde weitestgehend verzichtet, um den Songs und Emotionen nicht die Luft zum Atmen zu nehmen.
Mit „Rebirth of the Phoenix“ liefern Lions from Alaska auf sieben Tracks ein starkes, in sich stimmiges Melancholic Hardcore-Werk, das den Hörer auf eine Reise zwischen dunklen Abgründen und der Sonne, Schmerz und Zuversicht sowie Erinnerung und der Suche nach neuem mitnimmt. Starkes Ding!!!