Lion's Law - Evermore (2025)
Lion's Law - Evermore (2025)

Kurze Vorgeschichte:

Es war 2010 oder 2011, als mich ein mir bekannter Skinhead ansprach. Er wusste, dass ich Hardcore-Konzerte veranstaltete und fragte, ob ich ihm bei der Organisation eines Oi! Konzertes helfen könnte. Er hatte Kontakte zu diversen Bands, aber keinen Plan, wie man eine Show organisiert. Ich sagte ihm damals zu. Ich weiß nicht mehr alle Bands, die an dem Abend spielten. Jedenfalls waren das eine Gewohnheitstrinker und das andere war eine Band aus Paris namens Maraboots. Maraboots mit ihrem Sänger Victor hauten mich förmlich um. Wie wenig konnte ich damals wissen, dass aus Victor mal Wattie werden sollte und er Frontman von einer der größten Oi! Bands Europas sein wird. Funfact, im Publikum war damals ein Renee namens Diana. Diana gehört heute Randale Records – der Rest ist wohl Geschichte.

Lion’s Law

Wie oben erwähnt, wurde aus Victor Wattie und Lion’s Law wurde geboren. Die Pariser Streetpunk/ Oi! Band brauche ich kaum noch einem vorzustellen. Durch unermüdliche Touren und verdammt gute Songs erspielten sie sich über die Jahre einen Namen in der Szene. Live immer top. Menschlich immer sympathisch.

Lion’s Law auf dem Stäbruch (2023)
Photocredit Michelle X Olaya – Music Photog

Evermore

Vorab gab es bereits die erste Single Sewer Rats und die machte Lust auf mehr. Der Song ist großartig. Wie eigentlich alle Songs auf dem Album besticht er durch Melodien, hymnische Refrains und übertrieben geilen Gitarrenriffs. Im krassen Gegenzug zu den Melodien steht Watties Stimme. Ich finde die diesmal irgendwie rauer, angepisster und wütender als sonst. Das könnte aber auch vor allem an den Inhalten der Texte liegen. Ganz klar gibt es auf Evermore Hymnen wie zum Beispiel Brothers, Sewer Rats, oder dem Titeltrack Evermore, aber nicht mehr unbedingt in so einer „Partystimmung“, wie es der Fall bei For My Clan oder Lafayette oder ähnlichem ist. Die Welt ist am Arsch, und das Besingen Lion’s Law auf Evermore. Ob es um die Gentrifizierung von Paris geht oder eben den desaströsen Zustand der Erde wie in The World is On Fire. Allzu viel Hoffnung versprühen sie auch nicht gerade mit dem Song Evermore. Hier singen die Pariser, dass sie das Träumen aufgegeben haben und keine Pläne für eine Zukunft in dieser verrückten Welt haben.

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Lions Law live auf dem Stäbruch (2023)
Lions Law live auf dem Stäbruch (2023) Photocredit Michelle X Olaya – Music Photog

Klar dürfen auf einem Oi!-Album auch die Skinhead-Themen nicht fehlen. Die kommen in Form von Crucified und The Code, was ein richtiger Banger geworden ist. Überraschend ist dann noch das Flog Of Seagulls Cover von I Ran. Hätte mir auch nicht vorstellen können, dass das in einer Punkversion funktioniert.

Fazit

Trotz der seriösen Themen dürfte Evermore das bisher beste Album von Lion’s Law sein. Die Band verbindet alles, wofür sie bekannt und beliebt ist, und pusht es noch eine Stufe weiter. Der aktuelle Zeitgeist wurde hier eingefangen und für immer auf Vinyl gepresst. Trotz dass Hauptsongwriter Louis die Band verlassen hat, hat die Band hier in kollektiver Arbeit etwas Großartiges geschaffen. Zu früh für Album des Jahres? Vielleicht! Ich sage trotzdem mal: Höchstwahrscheinlich!

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Tracklist:

  1. Paris
  2. Brother
  3. Lonely road
  4. Back in time
  5. Sewer rats
  6. Extinction
  7. The World is on Fire
  8. Ouverture
  9. Crucified
  10. The code
  11. Before your eyes
  12. Carved into stone
  13. Evermore
  14. The City that Never Dies
  15. I Ran (A Flock of Seagulls Cover)
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– Playlist: Happy Release Day
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EVERMORE
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SteveS
Hey, ich bin Steve. Punk hab ich mit 12 entdeckt als ich eine CD von The Exploited kaufte. Hardcore kam ein wenig später, weil ich Gang Green durch ein Coversong von Tankard entdeckte. Ich veranstaltete kleine DIY-Shows in Luxemburg und schrieb fürs Punkrock!, fürs Plastic Bomb, für den Gestreckten Mittelfinger und fürs Polytox. Und nun bin ich hier :)
lions-law-evermore-review-2025Angekommen auf dem Olymp. Lion's Law dürfen sich zu den ganz großen der Szene zählen. Ich bin mir sicher, dass dieses Album auch bei späteren Generationen als Klassiker gelten dürfte. Well done! Oi!

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