Los Fastidios sind DIE italienische Antifasist-Oi!/Ska-Institution schlechthin. Seit 1991 am Start veröffentlichten sie am 16. Mai 2019 zwei Jahre nach ihrem letzten Studioalbum The Sound of Revolution ihr neuntes Studioalbum. Wie doch die Zeit vergeht…
Der Titel des Albums rührt von einem der zwei Coversongs auf dem Album. Joy Joy Joy ist ein amerikanisches Kirchenlied und kommt hier in einer flotten Ska-Version daher. Zweites Cover ist dann Ellos dicen mierda und stammt, der spanische Titel deutet es schon an, von einer baskischen Kapelle namens La Polla Records. Die Band hat von 1979 bis 2003 existiert und ist damit wohl eine der ältesten Punkbands der Region. Ebenfalls kein neuer Song ist eine Fassung des Los-Fastidios-Klassikers Guarda avanti, den die Band bereits 2001 auf dem gleichnamigen Album der Weltöffentlichkeit vorstellte.
Coversongs abgehakt, sehen wir uns mal die umfangreiche Gästeliste an. Aus Deutschland sind dies Dirk und Elf von Slime, die sich bei Schönen Cafe vermutlich für Enricos Gastgesang bei Let’s Get United bedanken. Die beiden Bands verbindet doch einiges. Etwas überraschend dagegen die Mitwirkung von Paul Heaton (The Housemartins / The Beautiful South), wobei Paul ja bei The Housemartins auch deutlich politischer und sozialkritischer war, als bei seiner Nachfolgeband. I Have A Dream basiert natürlich auf der berühmten MLK-Rede, die auch am Anfang als Sample eingefügt wurde.
Sample, gutes Stichwort… Bei Il suono della strada gibt es einen Rap-Part von Dj Koma aka Mauràs. Mit italienischem Hip-Hop kenne ich mich leider nicht aus… Der Track wirkt dadurch recht crossover artig. Last but not least ist KOB-Labelownerin Elisa Dixan dann die weibliche Stimme bei A Message Pour Toi, der Name deutet es schon an, hier stand A Message To You Rudi Pate.
Und das waren jetzt nur die GastsängerInnen. Ansonsten sind noch Fulvio und Lorenzo (von Skassapunka) als Backing-Vocalists vertretem, De Veggent spielt auf drei Songs Keyboards und Giotanni (von den Landsmännern Ashpipe) spielt auf Marichiweu Geige. Wow!
Das Album selbst knüpft nahtlos an den Vorgänger an. Der überwiegende Großteil der Songs ist gut tanzbar und hat tolle Ska-Rhythmen. Natürlich findet sich auch die sonstigen Stile der Band (Streetpunk, Oi!, Rocksteady, Reggae und Melodic Punk) auf dem Album. Gesungen wird vor allem auf Italienisch, aber auch auf Englisch, spanisch, etwas Französisch und zum ersten Mal auch auf Deutsch (nachdem es bei Fetter Skinhead ja quasi nur der Songtitel war).
Einen schlechten Song wird man auf dem Album nicht finden.
Tracklist
- ELLOS DICEN MIERDA
- GET THE BALL ROLLING
- GUARDA AVANTI 2.0
- I HAVE A DREAM (feat. Paul Heaton – The Housemartins / The Beautiful South)
- BMX PUNX
- IT’S TIME
- A MESSAGE POUR TOI (feat. Elisa Dixan)
- SCHÖNEN CAFE (feat. Dirk & Elf – The Slime)
- JOY JOY JOY
- RUDE FIRM
- IL SUONO DELLA STRADA (feat. Dj Koma aka Mauràs)
- MARICHIWEU
- YOU
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