Lygo - Lygophobie (2021)
Lygo - Lygophobie (2021)

Dritte Alben sind oft Bewährungsproben für Bands. Wer beim Debüt alles richtig gemacht hat und auch beim zweiten Album nicht scheiterte, der muss mit dem dritten Album ein Meisterwerk abliefern. Und seien wir ehrlich: alles andere als ein Meisterwerk hätte man von der Bonner Punkband Lygo auch nicht erwartet. Das erste Album Sturzflug noch im Eigenvertrieb erschienen und später über Kidnap Music neu aufgelegt, war ja schon ziemlich gut, aber mit Schwerkraft konnten sie noch eins drauf setzen. Und jetzt Lygophobie

Ein langer Weg bis zum Album. verordnete sich die Band doch nach der letzten Tour 2019 eine Bandpause. Und wäre Corona nicht gewesen, wer weiß, wie lange sie gedauert hätte. Damit tat die Pandemie dennoch etwas Gutes. Denn die massenhafte Zeit konnte sowohl im Proberaum, als auch im Musikstudio genutzt werden. So konnte Daniel Roesberg das Album selbst produzieren. Und man muss sagen: das ist ihm gut gelungen. Das Album ist sehr druckvoll geworden.

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Die Videos vorher haben es schon angekündigt, das einen nun etwas Großartiges erwartet. Und so kams dann auch. Lygophobie hat das gewisse Etwas, was man bei den Vorgängern schon erahnen konnte. Angepisst und wütend schreit die Band ihre Texte in die Songs, die diesmal sehr abwechslungsreich komponiert sind.So gibt es Mut zum Midtempo, ein Gitarrensolo bei Ufer und bei 13 Stunden Schlaf sogar ein Klavierintro.

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Bei Lygophobie hört man vieles raus, was einem die letzten Monate auf die Nerven ging. Insbesondere ist hier der Song Kommentarspalte zu nennen, der aus aus YouTube-Kommentaren von Schlafgestörten besteht. Feuerzeug hat für mich dagegen die beste Textzeile des Albums: „Ich habe Angst vor Gewalt/Habe Angst vor Polizeigewalt“. Recht explizit wird hier auf den Tod von Oury Jalloh Bezug genommen sowie auf die Räumung linker Projekte.

Achso, falls sich jemand fragt, was Lygophobie bedeutet: das ist die krankhafte Angst vor der Dunkelheit.

Tracklist

  1. Schockstarre
  2. Kein Fahrtwind
  3. Zusammen Im Bett
  4. Fight Club
  5. Uwe, Erdgeschoss Links
  6. Auf Deine Bitte
  7. Warmes Bier & Kalter Kaffee
  8. Feuerzeug
  9. Kommentarspalte
  10. Altersheim
  11. Ufer
  12. 13 Stunden Schlaf
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Gripweed
Gripweed ist Wikipedianer mit Leib und Seele und das, was man gemeinhin als Musiknerd bezeichnet. Musikalisch ist er in vielen Genres beheimatet, wobei er das Exotische und Unbekannte den Stars und Sternchen vorzieht. Eine Weile bloggte er auch auf blogspot.de und war Schreiberling des leider eingestellten saarländischen Webzines Iamhavoc. nach dessen Einstellung wechselte er mit Max zu AWAY FROM LIFE.
lygo-lygophobie-review-2021Meisterwerk!

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