Ohne Frage, Kidnap Music haben ein sehr gute Händchen für Bands. Wonk Unit stehen bei ihnen unter Vertrag, Baboon Show, Love A, Lygo, natürlich Pascow… Die Liste an guten Bands ist lang. Nun stehen auch Maffai aus Nürnberg und Würzberg bei ihnen unter Vertrag. Eine sehr junge Band, gerade mal im Mai 2018 gegründet. Der Name etwas seltsam oder wer dachte nicht automatisch, dass AWAY FROM LIFE jetzt auch den Vater allen Deutschrocks featuren würden? Naja, der Peter wird ja bekanntlich mit „y“ geschrieben.
Nein, Deutschpunk spielen Maffai nun wirklich nicht. Viel mehr spielt die Band Postpunk mit deutschen Texten. Vieles erinnert mich an Love A, insbesondere einige Gesangslinien, dafür erinnern einige Gitarren- und Synthieparts an The Cure und Drangsal (der letztlich ja auch nach the Cure klingt). Die Texte sind kryptisch und transportieren in erster Linie Stimmungen. Große Metaphern, die fast schon an den Expressionismus erinnern („Und du atmest Salz in meine Lunge.Und sie bluten aus der Haut“/Klamm)
Politisch gibts deutliche Ansagen in Songs wie Tunnelblick:
Was will man dir denn nehmen außer deine Sorgen?Deine Leitkultur bleibt unter einem Senffleck verborgen.Die Kultur, von der du sprichst, besteht aus Missgunst und Hass. Du machst einen Hitlergruß, aber nur aus Spaß.
Dafür wurde auch ein prominenter Gastpart gewonnen: Unterstützt wird die Band durch Sarah und Matthias von Akne Kid Joe, auch wieder so eine Ausnahmeband, die bei Kidnap unter Vertrag steht.
Ein Album, das nicht enttäuscht. Sowohl musikalisch als auch textlich sind Maffai nun nach Pascow und Egotronic meine offizielle dritte Platte des Jahres. Leider sind es nur zehn Songs, aber die haben es absolut in sich. Insbesondere die Texte, diese Dringlichkeit im Gesang und die vorantreibenden Rhythmen… Unfassbar geil!
Achso, das Album ist am 11. Oktober 2019 über Kidnap erschienen. Neben der digitalen Version gibts das Ganze als CD mit 12-seitigem Booklet sowie als LP im splattered vinyl mit obligatorischem Download-Code.
Tracklist
1. Bleichkind
2. Kinnanknie
3. Tunnelblick
4. Fersengold
5. Geisterstunde
6. Klamm
7. Platz
8. Widersinn
9. Abgewandt
10. Prunk
Tourdaten
26.10. Leipzig – Noch Besser Leben
28.10. Muenchen – Sunny Red – Feierwerk
29.10. Bonn – Bla
30.10. Bremen – Horner Eck
01.11. Berlin – Schokoladen
02.11. Dresden – AZ Conni
15.11 Würzburg – Cairo
[…] erstes Album heißt nun ZEN (Rezension hier). Was soll das […]
[…] aus Nürnberg / Würzburg haben Anfang Oktober ihr Debütalbum ZEN via Kidnap Music […]