20 Jahre sind schon was im Punk-Geschäft. Das ist nicht einfach. Einfach ist es aber auch nicht 20 Jahre an mir vorbeizukommen, ohne dass ich den Namen nicht zumindest mal gehört habe. In der Hoffnung, dass es anderen genauso geht: der Name Malum Persicum heißt soviel wie „bösartiger/schlechter Pfirsich“ oder „Apfelpfirsich“, keine Ahnung, sagt zumindest das Lateinwörterbuch, keine Ahnung, was er bedeuten soll.
Seit 2000 am Start, aus Süddeutschland, unter 200 Fans auf Facebook. Das dürfte wohl erklären, warum ich mit dem Bandnamen so gar nix anfangen kann. 20 Jahre Halsabschneider soll wohl das sechste Album der Band sein, aber auch zu den Vorgängern konnte ich nur wenig finden. Jedenfalls ist es das erste Vinylrelease und optisch kann sichs sehen lassen. Dickes Vinyl, das Coverartwork kann man selber kleben. Nein, ernsthaft, da liegen drei Aufkleber bei, die man auf die Plattenhülle kleben kann. Das nenne ich mal innovativ. Das Cover für das Review ist von ihrer Facebook-Seite und eine der drei Alternativen. Ansonsten auch der Rest alles DIY.
Gut, kommen wir mal zur Musik. Ich würds mal als Standard-Deutschpunk bezeichnen. Etwas dumpf produziert, aber passt schon. 9 Songs, zwei englisch, der Rest deutsch. WWY92 ist ein ziemlich guter Gegen rechts-Song, Malum Jugend eine schöne Selbstbeweihräucherung, die man gut mitsingen kann. Das wären so die Highlights. Am hinteren Ende der Skala sind Songs wie Messer, wo ernsthaft „Mit dem Messer geht es besser“ gereimt wird. Ich glaube das kriegen manche Kids im Kindergarten besser hin. Wenn sie Englisch können, dann wohl auch „with the knife, you will survive“, das kommt auch noch im Text.
Ach, ein Coversong ist auch noch drauf: The Rivers of Babylon von Boney M. Ungewöhnliche Wahl, aber ganz charmant umgesetzt. Letztlich ein ziemlich solides Album, das durchaus Spaß macht und mit neun Songs auch nicht zu lang daherkommt.
Tracklist
- Exklusive Gesellschaft
- WWY92
- Malum Jugend
- LebeR
- Liquid Longliner
- Schneller & Mehr
- Schnalle
- Messer
- The Rivers of Babylon
Malum Persicum –> lat. Persischer Apfel = Pfirsich, malum hat in diesem Fall nix mit böse zu tun. Die Römer kannten keine Pfirsiche und haben deshalb Äpfel dazu gesagt, ergo persischer Apfel nach dem Herkunftsland.
Danke für diese Richtigstellung.
Wenn du den Backkatalog hören magst, dann guck mal auf Spotify rein. Die bisherigen Alben waren, meines Wissens, auf CD. Eventuell DIY Veröffentlichungen.