Mantar sind Punk- und Cover-Alben kacke. So einfach und beschränkt kann meine kleine Welt sein. Da stört es auch nicht, dass andere Quellen mutmaßen, dass das aus Bremen stammende Duo vielleicht doch eher ne Metal- oder ne Doomband sein könnte. Jeder der die Band einmal live gesehen hat weiß, dass die beiden Gentlemen da auf der Bühne reine Punker sind.

Nun schickt sich die Band also an, mit Grungetown Hooligans II ein Cover-Album zu veröffentlichen und ich bin verwirrt. Anhören oder aufgrund meines eingeschränkten Mikrokosmos einfach ignorieren? Wie ihr lesen könnt ist es ersteres geworden, zum Glück könnte man sagen. Denn das was hier serviert wird, ist aufgrund der Band- und Songauswahl mal was anderes. Mantar huldigen mit Grungetown Hooligan II ihre musikalischen Helden – nicht unbedingt die gängigsten Bands und Songs, und trotzdem eine feine Auswahl. Dazu gehören mit L7 klassische Vetreter*innen der Riot Grrrl-Bewegung oder von denen inspirierte Bands wie den Babes in Toyland. Hinzu kommen die eher smoothen und Indie/Noiselastigen Mazzy Star, The Jesus Lizard sowie Sonic Youth und Mudhoney

Das Endprodukt ist ein gelungenes Album, auf welchem die besagten Bands „mantarisiert“ werden. Das bedeutet, dass die klassischen Strukturen und Charaktere der Originale beibehalten wurden, etwas Tempo daraufgelegt wurde und mit der Reibeisenstimme von Sänger Hanno versehen wurde. Ok, ganz so einfach wird es wohl nicht gewesen sein, die gecoverten Stücke klingen jedoch allesamt unaufgesetzt und smooth. Das mag auch an den Originalen liegen, gerade Mazzy StarGhost Highway klingt einfach für sich schon sehr tough, leicht und eingängig. Dem steht Mantars Version im nichts nach.

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Auch die beiden L7-Stücke kommen gut rüber. The Bomb ist auf jeden Fall der richtige Opener für die Platte gewählt worden, macht sich bestimmt auch hervorragend im Live-Repertoire der Band. Who you Drivin´now von Mudhoney ist persönlich die Überraschung der Platte, da ich das Original nicht soooo geil finde – die „aufgefrischte“ Version wirkt in meinem kleinen Hirnkasten weitaus nachhaltiger. Auch Knot (7 Year Bitch) und 100%  (Sonic Youth) steht das Mantar-Gewand wirklich gut.

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Was bleibt ist die Erkenntnis, dass vielleicht nicht alle Cover-Alben kacke sind. Mantar präsentieren mit Grungetown-Hooligans II ein wirklich gelungenes Album, indem sie vielleicht bei dem ein oder anderem etwas in Vergessenheit geratene Bands in ihr sowieso schon sehr adrettes Mantar-Gewand hüllen – und damit den Originalen möglicherweise wieder ein breiteres Publikum verschaffen.

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– Playlist: Happy Release Day

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