Mantar – Pain Is Forever And This Is The End (CD/LP – Metal Blade – 2022)
Mantar steigen bei ihrem neuen Album direkt mit voller Wucht ein. Der Opener, Egoisto, kommt ohne Intro oder sonstigen Firlefanz daher, er schlägt direkt vom ersten Ton an zu!
Hang ‚em Low (So The Rats Can Get ‚em) war die erste Single der Platte und ist mein persönliches Highlight. Der Song umschweift einen mit einer Düsternis. Der Refrain ist zu gewissem grade poppig, nur eben sehr dreckig präsentiert. Grandios!
Of Frost And Decay erinnert mich vom Intro her an AC/DC. Die Einflüsse der Australier sind nicht von der Hand zu weisen, und wer die Band mal live gesehen hat, dem mag aufgefallen sein, dass Hanno auch das ein oder andere Tattoo des Quintett hat. Nach dem Intro gehts in typischer Mantar-Manier weiter.
Ein weiteres Highlight ist Odysseus. Verträumt und düster, gleichzeitig auch brachial. Die Strophe ist wieder etwas poppiger, der Refrain haut dafür so richtig rein.
Mantar haben sich bei diesem Album weiter entwickelt. Zum einen war, Coronabedingt, ja viel Zeit um an Songelementen rumzubasteln (Mantar leben in Bremen und Florida, proben also nur selten wie andere Bands gemeinsam). Mehrfach ist bei mir der Ausdruck poppig gefallen. Das soll keinesfalls ein Diss sein, im Gegenteil. Mantar sind keine Band, die man in eine Schublade stecken kann. Die Einflüsse sind sehr weit gefächert und das hört man!
Auf diesem Album fällt mir auch wieder auf, wie geil eigentlich Erinç das Schlagzeug spielt.
Einziger Kritikpunkt ist, dass die Platte in elf Farben oder so veröffentlicht wird. Die Presswerke sind sowieso überfordert und wenn man als Fan/Sammler meint alle Farben haben zu müssen, dann legt man halt mal gleich sein Gehalt für zwei Wochen auf den Tisch. Grafisch ist das Teil so schön, da hätte man mit einer Farbe sicher ein cooleres, wertiges Konzept anbieten können.
Warum ist ein Makel, wenn es diverse (farbige) Pressungen eines Albums gibt? So ist für jeden Geschmack etwas dabei. Sänger/Gitarrist Hanno lebt in Gainesville nicht Tampa.