Ich muss gestehen, dass ich kein Massendefekt-Fan der ersten Stunde bin – tatsächlich wurde ich erst beim Vorgängeralbum „Echos“ auf die Band aufmerksam. Das Album gefiel mir richtig gut, es waren ohne Ende Hits wie „Mauern“, „Alles was bleibt“ oder „Nichts wird sich ändern“ drauf. Seitdem höre ich unglaublich gerne Massendefekt und war sehr gespannt auf die neue Platte „Pazifik“. Ich wollte wissen, ob sie ihrem Vorgänger das Wasser reichen kann.
Die Antwort ist: Absolut, und zwar ohne wenn und aber. „Pazifik“ ist „Echos“ (und allen anderen Alben der Band auch) nicht nur ebenbürtig, sondern in vielen Belangen sogar überlegen. Während „Echos“ zwar ein Album mit vielen Hits ist, aber auch ein paar Füllersongs hat, die man meistens überspringt, läuft „Pazifik“ ohne Aussetzer durch.
Zwar hat die Platte auch Nummern, die als Einzelnes sehr gut funktionieren (z.B. „Zwischen Löwen und Lämmern“, „Am Ende“, „Feuer und Eis“).Jedoch stechen sie nicht so sehr heraus, da das Gesamtniveau wahnsinnig hoch ist – „Pazifik“ ist ein Gesamtkunstwerk. Das einzige Lied was mir nicht so sehr zusagt ist „Freier Fall“, was aber immer noch ein starkes Stück ist, an dem bestimmt viele Leute gefallen finden werden.
Musikalisch erfinden Massendefekt ihr eigenes Rad nicht unbedingt neu, sie haben allerdings ihre Stärken perfektioniert und ihren eigenen Stil noch mehr verfestigt. Wirklich überraschend ist „In/die Hölle“, ein Indielied mit geilem Text, den ich hier jetzt nicht spoilern will.
Die Band ist auch deutlich politischer als vorher und nimmt in „Zwischen Löwen und Lämmern“ kein Blatt vor den Mund. Dieses Lied ist eines der besten, was sie je gemacht haben.
Massendefekt haben mit „Pazifik“ ein wahnsinnig gutes Album abgeliefert. Für mich persönlich das beste ihrer Karriere. Wer die Band mag, wird die Platte lieben, neue Fans werden mit Sicherheit dazukommen. Ein wichtiger Schritt, der die Band noch größer machen wird. Sehr sehr stark!
„Pazifik“ erscheint am 16.02.2018 über MD Records.
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