Max Raptor aus den Midlands des Vereinigten Königreichs und ich sind uns noch nicht allzu lange bekannt. Gerade einmal ein halbes Jahr ist es wohl her, dass wir uns das erste Mal begegneten.
Ich bewegte mich zu dem Zeitpunkt mehr oder weniger filigran auf einer Wohnungssause irgendeines Bekannten meiner Nachbarn und kämpfte gegen die vermaledeite Schwerkraft an, die an diesem Abend das Zehnfache der sonstigen Größe besaß.
Und schon Newton wusste, was in einem solchen Fall zu tun war…tanzen, denn schließlich hält die Rotationsbewegung ja auch einen Brummkreisel aufrecht. Na ja und in dem „Tanzraum“ drehte sich neben mir eben auch eine gewisse EP mit dem Namen „Damage Appreciation“ seine Runden.
Dieses war nun meine erste Begegnung mit Max Raptor, welche mir aus diversen Gründen, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte, wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird. Ob nun auch unsere zweite Begegnung so prägend ablaufen wird, wird sich innerhalb der nächsten 12 Tracks ihres neuen selbstbetitelten Albums herausstellen.
Der Opener Keep The Peace legt sich diesbezüglich auf jeden Fall mal so richtig ins Zeug und zeigt bereits zu Beginn auf, in welche Richtung dieses Album zu gehen hat, denn wenn Sänger Will Ray seine Stimmbänder in Schwingungen versetzt, transportiert er damit eine ganz klare Marschrichtung, die in Richtung Vorne zeigt.
So soll es im Verlauf des Albums dann auch weitergehen – rausgerotzte Strophen und fast schon greifbare Energie entladen sich in wirklich gut arrangierten Hooklines und Melodien, so dass es mir an dieser Stelle schon fast schwer fällt wirkliche Höhepunkte des Albums zu nennen.
Und eben dies ist meiner Meinung nach auch die Schwäche des Albums, denn man sucht hier tatsächlich vergeblich nach Überraschungen oder herausstechenden Liedern. Sie alle sind richtig gut entwickelt und auch ehrlich rüber gebracht aber doch werde ich diesen miesen Beigeschmack nicht los, dass das alles schon einmal da war und im Gegenteil zu diverser anderer Musik, welche auch nie neu erfunden wird und auch nicht soll, kommt mir das Album nach mehrmaligen hören doch etwas zu gestrig rüber.
Denn der Frische Wind, den vor einiger Zeit Band wie Billy Talent und Konsorten durch die Clubs bliesen ist ja schon lange nicht mehr zu spüren. Aber wer weiß, vielleicht braut sich ja dort in den Midlands ein richtiger Sturm zusammen, das Potential hat dieses Album auf jeden Fall und wenn nicht wird es wenigstens den Fans von Bands wie Against Me! oder auch den mittleren Billy Talent ordentlich ins Gesicht blasen.