In unserer Rubrik Mein Label! stellen wir euch Labels und allen voran die Personen dahinter näher vor. Diese sind schließlich dafür verantwortlich, dass wir überhaupt noch physische Tonträger von unseren geliebten Bands zu hören bekommen. Darüber hinaus unterstützen diese auch zunächst kaum bekannt erscheinende Bands dabei, ihre Musik uns zugänglich zu machen. Nicht zuletzt das ist es ja auch, was unsere Szene zusammenhält und besonders macht!

In dieser Ausgabe möchten wir euch UNITY Worldwide Records näher vorstellen, das 2017 von den Leipziger Sven „Billy“ Günther und dem ehemaligen Ignite-Gitarristen Joe Foster gegründet wurde. Wie sich ein Label von zwei verschiedenen Kontinenten aus führen lässt, für was UNITY Worldwide Records steht und was aktuell und in Zukunft geplant ist, erfahrt ihr in unserem Interview mit „Billy“.

Billy von UNITY Worldwide Records im Interview

Sven „Billy“ Günther von UNITY Worldwide Records (Bild by Ron Gerlach)
Sven „Billy“ Günther von UNITY Worldwide Records (Bild by Ron Gerlach)

„Andere gehen ins Stadion oder gucken den ganzen Abend Fernsehen – ich mache was mir Spaß macht und meine Leidenschaft ist: Musik!“

AFL: Kannst du dich und dein Label einmal kurz vorstellen? Seit wann gibt es UNITY Worldwide Records, welche Musikrichtung veröffentlichst du und wie viele Releases hast du seit der Gründung bisher herausgebracht?

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Vielleicht kannst du ja einmal kurz auf die Entstehungsgeschichte und den bisherigen Lebenslauf von UNITY Worldwide Records eingehen!

Billy: UWW Recs gibt es seit Mai 2017 und wurde eigentlich aus der Not heraus geboren.

Als ich im Rahmen der Jon Bunch Benefit Show in den Staaten war, habe ich mich mit vielen alten Freunden getroffen. Am Abend vor meinem Rückflug traf ich mich nochmal mit alten OC Kumpels und deren Familien zum Dinner und irgendwie entstand an diesem Abend LastLight. Da ich die erste Tausend Löwen Unter Feinden 7“ im Gepäck hatte und alle begeistert waren – besonders über den deutschen Gesang – hatten wir die Idee, die TLUF Jungs nach einer gemeinsamen Split 7“ zu fragen.

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UNITY Worldwide Records - Logo
UNITY Worldwide Records

Zu dem Zeitpunkt agierte ich bereits als Manager für LastLight. Es ging dann irgendwie alles sehr schnell. Beide Bands nahmen zwei Songs auf und TLUF zusätzlich den Kracher What We Have gemeinsam mit Jay, dem ersten LastLight Sänger. Beim Mixen und Mastern konnten wir wieder auf einen alten Freund zurückgreifen, Paul Miner, ehemaliger Death By Stereo-Drummer. Die 7“ sollte bei einem deutschen Label rauskommen. Fertig war alles Ende Dezember 2016 und irgendwie ging es nicht vorwärts.

Als TLUF im Mai 2017 in der Chemo in Dresden spielten, bekamen wir endlich eine E-Mail vom Label, welche uns mitteilte, dass das Label die Split bzw. generell gar keine weiteren Releases veröffentlichen und seinen Fokus ändern wird. Logischerweise waren wir alle am Boden zerstört.

Als ich von der Show nach Hause kam, habe ich sofort mit meiner Frau über die Hiobsbotschaft gesprochen und gefragt, ob ich die LastLight/Tausend Löwen Unter Feinden Split in Eigenenergie machen darf und zur Finanzierung der 7“ das Geld aus unserer Familienkasse nehmen kann. Sie überlegte nicht lange und sagte ja. Großartige Frau!

Dabei sollte ich erwähnen, ich sprang nicht in ganz unbekanntes Gewässer, da ich ja gemeinsam mit Revelation Records bereits 2016 die Conne Island Represses für Sick Of It All und Gorilla Biscuits gemacht hatte.

Weißt Du, nach all der vielen Arbeit ist es eines der besten Gefühle auf der Welt, das Plastikding endlich in den Händen zu halten, auf den Plattenspieler zu legen, Nadel runter und den Lautstärkeregler voll aufzudrehen. Ist irgendwie wie ein Kind zur Welt bringen.

UNITY Worldwide Records - Joe Foster und Sven „Billy“ Günther
UNITY Worldwide Records – Joe Foster und Sven „Billy“ Günther

Noch in derselben Nacht facetimete ich mit meinem alten Freund Joe Foster, wir wollten eigentlich schon immer etwas gemeinsam machen, und wir gründeten gemeinsam UNITY Worldwide Records mit Sitz in Huntington Beach und Außenstelle in Leipzig. Joe ist ein großartiger Fotograf, Grafiker und Zauberer am Computer und ich bin ganz gut im Papierkram und betriebswirtschaftlichen Fragen. Kurz, wir ergänzen uns optimal und gleichen individuelle Defizite erfolgreich aus. Die Split sollte eine einmalige Sache sein und so gingen wir auch an dieses Projekt heran.

Doch dann schrieb mich ein anderer alter Freund, Jeremy Weiss, ehemaliger CI Records Chef (veröffentlichte damals Vision, Serpico Sensefield etc), an, der zu diesem Zeitpunkt Dave Smalley (Dag Nasty, DYS etc) und dessen neue Band Don’t Sleep managte. Jeremy kenne ich seit er in den 90ern mit Sleeper aka Serpico auf Tour war und die Jungs bei mir damals pennten. Er fragte, ob ich Lust hätte, deren Debut zu veröffentlichen und nachdem ich mit Joe gesprochen hatte, sagten wir zu. Der Rest ist Geschichte und aus den zwei Releases sind es jetzt schon 10 Veröffentlichungen geworden. Nummer 11 und 12, Field Day und As Friends Rust, werden gerade gepresst und stehen in den nächsten Wochen in den Läden.

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AFL: Also war zunächst geplant, dass Joe und du über UNITY Worldwide Records lediglich die Split rausbringt und es dann wieder mit dem Label war?

Und war es dir von Anfang an klar, dass du das Label nicht alleine managen möchtest, weil du sofort Joe kontaktiert hattest? (Weshalb führt ihr das Label zu zweit und du nicht alleine?)

Billy: Ja, das war eigentlich der Plan. Unser Fokus lag zu Beginn auf der Veröffentlichung dieser Split, nicht mehr und nicht weniger. Wir wollten LastLight in Europa vorstellen und TLUF in den Staaten aufbauen. Und wie bereits gesagt, Joe und ich wollten schon immer mal was gemeinsam machen und hatten davor schon immer mal wieder über eine gemeinsame Band aber auch über ein Label nachgedacht. Vier Schultern tragen bekannterweise einfach mehr als zwei und das Label machen wir beide in unserer Freizeit. Auch bin ich total unfähig bei der Umsetzung von Ideen im Grafikdesign bzw. am Computer, richtiges Zonenkind halt 😉 Joe ist da ein Fuchs und wenn man eigene Defizite erkennt, dann sollte man sich Hilfe und Unterstützung ins Boot holen. Und warum nicht einen deiner engsten Freunde?!

Anders als ein „Einzelkämpfer“ kann man sich in einer Gemeinschaft gegenseitig inspirieren, unterschiedliche Ideen und Ansätze einbringen, aber auch auffangen, unterstützen und dabei dem Anderen helfen, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Unity eben!

Ja, ich mache den Rest der Labelarbeit, jedoch würde UNITY Worldwide Records nicht ohne den Anderen funktionieren. Joe ist der Herr des Art Departments bei uns! Er erstellt Promostuff, Werbung, teilweise die Artwork für unsere Releases sowie die ganzen Videos. Ich bin dafür zu blöd und es würde auch einfach zu viel Zeit fressen. Wie bereits gesagt, es ist unser Hobby. Bei der Vorbereitung, Produktion und Veröffentlichung konnte ich von Beginn an auf langjährige und enge Freunde zurückgreifen. Da muss ich David, Udo und Andy vom CoreTex nennen, Jordan, Vique und Adam von Revelation Records, Chris Lisk und Nico von Rand Muzik. Wir kennen und vertrauen uns seit Jahrzehnten, was alles natürlich sehr viel einfacher macht. Dass Joe die Leute auch kennt und mit ihnen teilweise befreundet ist, ist ein weiterer Pluspunkt.

Andy Coretex und Billy (Bild by Ron Gerlach)
Andy Coretex und Billy (Bild by Ron Gerlach)

Man kann sagen, UNITY Worldwide Records arbeitet auf der Grundlage von Freundschaften und gegenseitiges Vertrauen ist alles! Bisher haben wir zum Beispiel noch keinen einzigen Vertrag aufsetzen müssen, alles läuft per Handschlag. Dieses Netzwerk aus Freundschaften ist auch der Grund für den etwas pathetisch klingenden Labelnamen: Unity Worldwide. Freunde arbeiten zusammen, um sich gegenseitig zu unterstützen und etwas Größeres zu schaffen.

AFL: Wie wirst du bzw. werdet ihr allgemein auf neue Bands aufmerksam bzw. wie läuft so ein Signing UNITY Worldwide Records ab? Ich habe jetzt schon rausgehört, dass quasi alles über bestehende Freundschaften und Kontakte läuft, aber auf was legst du bei Bands wert und welche Tipps kannst du Bands geben, die bei einem Label anfragen? Erzähl uns mal mehr über den allgemeinen Ablauf bis letztendlich das fertige Release im Plattenladen zu finden ist!

Und habt ihr auch schon eine Band herausgebracht, die ihr zuvor noch nicht kanntet und dann erst kennengelernt habt?

Billy: Wenn wir eine Band bzw. deren Platte veröffentlichen, dann steht an erster Stelle, uns muss nicht nur die Musik ansprechen, sondern auch deren Message. Was ich damit meine? Seit meiner Jugend habe ich vor dem Kauf einer neuen Platte von einer mir noch unbekannten Band auch immer deren Texte durchgelesen. In meiner Altersgruppe war das damals normal und dann standen die Damen und Herren auf Konzerten an den Distroständen und studierten die Inserts oder der Plattendealer deines Vertrauens gab dir Auskunft dazu.

Der zweite wichtige Punkt sind die Menschen in der Band. Da muss die Chemie auf beiden Seiten einfach stimmen und wir müssen ähnlich ticken. Zum Beispiel versuche ich immer zuerst ein gemeinsames Treffen hinzubekommen, um zu reden und beidseitige Erwartungen abzuklären. Rob, ein guter Bekannter mit eigener Band, brachte es erst letztes Wochenende auf den Punkt, als er bezüglich eines neuen Releases an mich schrieb: „To me its about working with cool people above all else. My life is complicated and crazy enough, no need to add to it!“. Das kann ich nur unterschreiben. Stimmt die Chemie nicht, dann kann die Musik und die Message noch so gut sein und wir lehnen ab.

Billy mit Winds Of Promise vor dem UNITY Worldwide HQ in Leipzig
Billy mit Winds Of Promise vor dem UNITY Worldwide HQ in Leipzig

Die meisten Bands auf UNITY Worldwide Records kannten wir vorher eigentlich nicht persönlich. Es bestanden vor Beginn der Zusammenarbeit nur enge und freundschaftliche Beziehungen zu den „Jungs“ in LastLight, Nation Afire, Battery, As Friends Rust und Winds Of Promise. Ich glaube das hat was mit unserem Alter zu tun. „Dass alles über Freundschaften läuft“ betrifft nur die Vorbereitung, Herstellung und den Vertrieb unserer Platten. Natürlich erwuchsen aus der gemeinsamen Arbeit an einer Platte auch Freundschaften zu den Bands. Stimmt die Chemie, ist das auch eine gute erste Grundlage für eine spätere freundschaftliche Beziehung.

Das Signing läuft ganz unterschiedlich. TLUF habe ich erst auf einigen Shows live gesehen, etwas gequatscht und als sie im Conne Island in Leipzig spielten, haben sie bei mir zu Hause übernachtet. Das war der Grundstein für unsere Zusammenarbeit und spätere Freundschaft.

Circles aus Frankreich wiederum fand Joe durch Zufall auf Bandcamp bzw. als Vorschlag auf seinem Spotify. Was wir vor unserer Kontaktaufnahme nicht wussten, die Jungs folgten UNITY Worldwide Records bereits auf unseren Socials, da mit Dave Smalley und Don’t Sleep der erste Ex-Dag Nasty Sänger auf unserem Label war. Field Day mit Peter Cortner, der zweite Ex-Dag Nasty Frontmann auf UWW (UNITY Worldwide Records), und Doug Carrion fanden über gemeinsame amerikanische Freunde sowie über CoreTex zu mir. Joe hatte aber bereits 2019 für Field Day Promobanners erstellt, als sie in LA Winds Of Promise im Vorprogramm hatten. Bei Tuning aus der Bay Area war es wieder etwas anders. Ich fand ihr Demo bei einem Feature auf No Echo einfach großartig, shout out to Carlos, und gleichzeitig hatten sie ihr Demo an CoreTex geschickt. Andy stellte Kontakt zwischen Jeremy und mir her und der Rest ist History.

Egal was man beginnt oder macht, man muss es mit Herz tun und sich einfach auch mal neue Dinge trauen.

Ich möchte hier auch kurz die Bedeutung von Seiten wie AWAY FROM LIFE oder No Echo hervorheben, da sie auch eine wichtige und entscheidende Plattform für neue, noch unbekannte Bands darstellen! Labels beobachten solche Seiten, um neue Signings zu finden! Safe, unsere Deutsch-Italienische-Freundschaft, hingegen kontaktierten Joe direkt und nach einem Treffen und intensiven Gesprächen waren sie „Familienmitglieder“.

Allgemein sehen wir die ersten 23 Releases von REV (Revelation Records), ja ich weiß bei vielen hört es bei Nummer 22 bereits auf, als unser Vorbild. Du konntest jede Platte blind, ohne es vorher zu hören, einfach kaufen, weil du wusstest, was du bekommst! Das ist unsere Vision bei UWW: qualitativ guter Hardcore mit OC und/oder DC Einschlag mit Herz und Hirn!

Der allgemeine Ablauf vom Signing bis letztendlich das fertige Release im Plattenladen zu finden ist, verläuft unterschiedlich. Das hängt davon ab, wie weit die Aufnahmen sind und was noch gemacht werden muss. Wenn gewünscht, gibt Joe, als gestandener Musiker, den Bands gern hilfreiche Tipps und berät bei den Aufnahmen. Mitunter helfen wir Bands auch beim Mixing und Mastering durch Vermittlung von Kontakten. Brian McTernan (Battery, Be Well) ist ein großartiger Produzent und greift da oft zum Freundschaftspreis unter die Arme.

Wenn notwendig oder gewünscht, stellt Joe das gesamte Artwork her und ich kümmere mich komplett um das Presswerk, Copyright-Sachen und den Vertrieb. Wenn die Testpressung läuft, erstellt Joe Teaser oder Videoclips zu ein oder zwei Songs und wir arbeiten gemeinsam an der Promotion. Gleichzeitig kümmere ich mich um Reviews und Interviews in Print- und Onlinemedien.

Winds Of Promise
Winds Of Promise

Dass ich seit Beginn der 1990er Jahre aktiv in der Hardcore-Szene bzw. Subkultur aktiv bin, hilft da sehr. Man kennt einfach viele Leute im Musik Biz und Türen öffnen sich deshalb manchmal schneller. Auch dass viele Leute von früher heute in wichtigen oder einflussreichen Positionen sind, ist hilfreich. Als Beispiel fällt mir da grad ein, weil wir uns erst letzten September auf Brett‘s Hochzeit wieder getroffen haben, dass der erste Ignite-Manager heute einer der Coachella Veranstalter ist. Oder Chris Lisk (ehemaliger Ignite/1134 Roadie, Ex-Speak 714), der an der Westküste als Veranstalter tätig ist, hat Tuning sowie Winds Of Promise als Support für einige seiner Touren gebucht. Lisk war auch der Promoter von REV25 und REV30. Nicht nur spielte LastLight auf dem Revelation Fest 2017 ihre erste Show, sondern der Termin für REV30 wurde nach dem Beginn der sächsischen Ferien geplant. Ich revanchierte mich, indem ich es schaffte, dass er mit seiner Band Vittu auf dem Endless Summer Festival auftreten konnte.

Support bekommen wir auch von Efrem (Death By Stereo) und seinem Cousin Angel, da sie über Programm Skate & Sound nicht nur unsere Releases vertreiben, sondern auch unseren Bands im Garden Amp in OC Auftritte im Vorprogramm von größeren Acts ermöglichen.

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AFL: Vielen Dank für die vielen Einblick Billy! Wirklich sehr interessant! Und vielen Dank auch für die lieben Worte an uns – das freut uns natürlich sehr zu hören und bestärkt uns natürlich auch immer mit dem weiterzumachen, was wir lieben!

Das klingt ja schon nach viel Arbeit – wie viel Zeit fließt denn da in ein neuen Release so rein bzw. wie viel Stunden Herzblut steckt ihr wöchentlich in Label-Arbeit? Man merkt ja an deinen Antworten, dass das Ganze absolut eine Herzenssache ist, was man einfach gerne hört!

Gleichzeitig höre ich aus deinen Antworten auch raus, dass „Vitamin B“ absolut von Vorteil ist, also wenn man „die richtigen Leute“ kennt, dass vieles einfacher ist – was empfiehlst du als „alter Hase“ denn jungen Leuten, die vorhaben, ein Label zu gründen bzw. schon ein Label haben?

Billy: Wie viel Zeit stecken wir rein? Gute Frage, das kann ich nicht wirklich sagen. Meine Frau würde bestimmt darauf spontan antworten: zu viele Nächte. Allerdings nur wenn grad ein Release in Vorbereitung bzw. in Arbeit und im Presswerk ist. Dann geht fast die ganze Freizeit drauf. Zwei bis drei Stunden täglich würde ich sagen. An Wochenenden eher etwas mehr.

Billy, Pat Longrie und Joe Foster vor dem alten Wishingwell Records HQ
Billy, Pat Longrie und Joe Foster vor dem alten Wishingwell Records HQ

Anyway, andere gehen ins Stadion oder gucken den ganzen Abend Fernsehen oder sind in der Kneipe…grad ja eher nicht…und ich mache was mir Spaß macht und meine Leidenschaft ist: Musik! Da kann ich glaube ich auch für Joe sprechen, wir empfinden es nicht als Arbeit, sondern als Ausgleich zu unseren normalen Jobs. Nachdem die Kids im Bett sind, Joe hat einen Sohn und ich zwei Töchter, arbeite ich meist mehrere Stunden am Abend. Mal mehr mal weniger. Telefonieren, E-Mail hin- und herschreiben etc. FaceTime oder jetzt auch die Houseparty App, haben wir alle von unseren Kindern gekapert, sind essential. Durch die Zeitverschiebung ist abends oder nachts die beste Zeit zum „Treffen“ bzw. für Besprechungen. Tagsüber sind die normale Arbeit und die Familie an erster Stelle.

Ich rechne ca. 12 Wochen Arbeit pro Release. Wenn Joe an einem Video arbeitet, sitzt er auch mehrere Tage bis Wochen täglich dran. Ehrlicherweise muss ich aber auch sagen, dass mitunter aus Spaß schnell Stress entstehen kann, wenn nebenbei noch zu viele andere wichtige Dinge anstehen.

Manchmal ist weniger einfach mehr!

Letztes Jahr zum Beispiel, nachdem die Circles 7“ veröffentlicht war, brauchte ich zum Jahresende einfach einen Break. Die Luft war raus und andere Dinge mussten erledigt werden. In meinem Kopf hatte ich keinen Platz für neue Releases und ich zog mich zurück, um neue Kraft und Energie zu tanken. Am meisten tut mir dabei leid, dass unsere Freunde von Ash Return, checkt die unbedingt aus, dadurch in der Luft hingen und nicht wussten was gehauen und gestochen ist. Eigentlich sollten wir das Vinyl rausbringen aber wie gesagt, mein Herz sagte ja, nur mein Kopf war nicht frei und einfach nicht bereit. Sorry Frank! Ich hoffe Ihr könnt es mir verzeihen. Zum Glück haben sie mit Dedication Records einen sehr guten Partner gefunden, denn ich hätte es mir selbst nicht verzeihen können, wenn das schiefgegangen wäre und ich Schuld gehabt hätte. Übrigens, die Platte ist echt der Hammer!

Field Day (Photo by Josh Coffman / joshphoto.net)
Field Day (Photo by Josh Coffman / joshphoto.net)

Zum Glück hatte ich Ende Februar die zusätzlichen Stressoren abgearbeitet und ich fühlte mich bereit für neue Abenteuer. Da kontaktierte mich auf einmal Doug von Field Day…seit 2019 einer meiner Wunschkandidaten für UWW…und jetzt kommt am 5. Juni bereits ihre Debut 7“ bei uns raus. Ähnlich war es mit As Friends Rust. Damien und Tim schrieben mir, dass sie gern im Frühsommer ihre zwei neuen Songs bei uns auf Plastik pressen wollen… klar hatten wir Lust auf diese Zusammenarbeit. Die neue Winds Of Promise steht auch schon bereit für’s Presswerk und dann sehen wir mal, was die Zeit so bringt.

Ja, Vitamin „B“ und die richtigen Leute kennen ist zwar äußerst hilfreich, aber eben auch nicht alles! Wenn Du keine Qualität lieferst oder du dich nicht um deine Bands und deren Releases kümmerst, dann helfen dir auch die besten Beziehungen nichts. Künstler beobachten Labels und unterhalten sich miteinander und geben sich logischerweise auch gegenseitig Empfehlungen und teilen ihre Erfahrungen. Hast du als Label einen schlechten Ruf, dann war’s das auch. Ein guter Vertrieb für Deine Produkte ist ebenfalls essenziell. Ohne das geht auch nichts. Das merkt man besonders jetzt in der Coronakrise. Wenn Deine Vertriebspartner keinen Webstore haben, und wie eben keine Shows oder Touren stattfinden, dann wirst du die Platten auch nicht los und du kannst das Presswerk nicht bezahlen bzw. machst Minus. Egal wie gut das Release ist. Ich will damit sagen, Netzwerken ist ein weiterer Schlüssel zum Erfolg!

Auch bin ich der festen Überzeugung, egal was man beginnt oder macht, man muss es mit Herz tun und sich einfach auch mal neue Dinge trauen. Risiko, auch finanziell, gehört da halt auch immer dazu. Niemand kann einem garantieren, dass es klappt oder erfolgreich wird. Allerdings kann ich es auch nicht herausfinden, wenn ich es nicht versuche.

Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit sind zwei weitere wichtige Dinge. Ich kann nur das von anderen verlangen bzw. erwarten, wozu ich selbst bereit bin zu geben. Ich bin froh mit Joe und gemeinsam mit den vielen anderen Freunden und Partnern UNITY Worldwide Records wachsen zu lassen. Das passt jetzt auch zu einer deiner Eingangsfragen. Anders als ein „Einzelkämpfer“ kann man sich in dieser Gemeinschaft gegenseitig inspirieren, unterschiedliche Ideen und Ansätze einbringen, aber auch auffangen, unterstützen und dabei dem Anderen helfen, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Unity eben! Und wenn das auch noch weltweit funktioniert, umso besser!

Weißt Du, nach all der vielen Arbeit ist es eines der besten Gefühle auf der Welt, das Plastikding endlich in den Händen zu halten, auf den Plattenspieler zu legen, Nadel runter und den Lautstärkeregler voll aufzudrehen. Ist irgendwie wie ein Kind zur Welt bringen.

AFL: Deine Antwort erübrigt eigentlich meine nächste Frage, da du ja schon erwähnt hattest, dass nach Field Day und As Friends Rust auch eine neue Platte von Winds Of Promise anstehen wird – oder habt ihr noch weitere Bands, die bei euch in der Pipeline stehen?

Wenn du dir eine Band oder ein Release heraussuchen könntest, das du über UNITY Worldwide Records veröffentlichten könntest, welche Band bzw. welches Release wäre es und warum?

Billy: Wie gesagt, als nächstes steht die Winds Of Promise an und ich vermute, dass die Ende August, Anfang September in den Regalen der Plattenläden stehen wird. Aufgrund der aktuellen Pandemie ist ja alles eher ungewiss. Aber wir denken positiv! Was haben wir in der Pipeline? An Ideen und Anfragen leiden wir nicht, jedoch wollen wir noch besser auf unser Zeitmanagement achten. Es darf nicht in Distress ausarten und uns durch selbstauferlegten Druck „die Luft zum Atmen nehmen“.

Billy mit Winds of Promise am 01. Mai 2019
Billy mit Winds of Promise am 01. Mai 2019

Was das heißt? Manchmal ist weniger einfach mehr! Dabei geht es um hochwertige Qualität vs. Quantität. Sprich, es ist unwichtig wie viele Releases wir in kürzester Zeit rausbringen – auch wenn sie vielleicht toll wären – was zählt ist, dass wir und die Künstler uns dabei wohlfühlen und die Freude an der Arbeit bestehen bleibt.

Auch die jetzige Pandemie spielt eine Rolle. Ich bin im „normalen Leben“ ärztlich tätig und aktuell steigen seit Beginn der Quarantänemaßnahmen die Patientenzahlen in meiner Praxis deutlich an. In meinem Fachgebiet arbeite ich seit Ende März eher mehr als weniger. The dark side of the lockdown, würde ich es nennen. Es kann also sein, dass ich gar nicht die nötige Zeit habe und wir deshalb mit dem Label etwas kürzertreten müssen bzw. ich meine kürzere Freizeit zur Regenerierung benötige. Wir werden sehen.

Ich finde es immer interessant, wenn Künstler auch mal aus ihrer Comfortzone rauskommen.

Trotzdem gibt es für die Zeit nach der Winds Of Promise verschiedene und teilweise auch schon fortgeschrittene Ideen. Wir haben da beispielsweise wieder eine Split 7“ mit einer deutschen und einer amerikanischen Hardcore-Kapelle im Sinn. Zu beiden Bands bestehen auch wieder unterschiedlich enge freundliche Bezüge… jedoch kommen die Amis nicht so richtig aus dem Knick und deshalb rutscht dieses sehr schöne Projekt immer weiter nach hinten.

Auch war eigentlich eine Singleauskopplung von der Winds Of Promise in Form einer Split 7“ für Ende Juli angedacht, allerdings ist die dafür vorgesehene andere Band aktuell zu sehr mit der Veröffentlichung ihres Debüt beschäftigt und dieses Projekt wanderte vorerst zurück in die Schublade. Wir wollen darüber noch mal zum Jahresende reden. Mal schauen was daraus wird. Vielleicht ein Release für eine Tour, wann immer das wieder möglich sein wird.

Field Day hat bereits vier neue Songs fertig und wir arbeiten schon am Nachfolger zur jetzt erscheinenden 7“. Geplant ist, dass Field Day ein Fest Ende Oktober spielen und gleich im Anschluss, die ersten zwei Novemberwochen, auf eine kleine Europatour kommen. Das wäre mit einem neuen Release im Gepäck natürlich perfekt.

Mit welcher Band oder welchem Künstler wir gern etwas veröffentlichen würden, ist eine schwere Frage. Die eben aufgezählten Releases würden wir gern in die Tat umsetzen. Mit Walter Schreifels würde ich auch gern wieder einmal zusammenarbeiten. Egal ob am Instrument, Gesang oder hinter den Reglern, er ist einfach großartig. Sorry, ich hab‘ da keine wirkliche Wunschliste.

Ich finde es immer interessant, wenn Künstler auch mal aus ihrer Comfortzone rauskommen. Wie zum Beispiel Joe Nelson von Winds Of Promise, als er im Lockdown als Covid19 den Song I’m the Coronavirus aufnahm. Trash vom Feinsten! Selbst ich hab ihn nicht gleich erkannt, da er mit Hilfe eines Telefons den Song einsang. Davon hätten wir eine Picturedisk machen sollen! Aber das beantwortet deine Frage nicht. Ich versuch’s, ok?

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Triggerman aus dem sonnigen Kalifornien sitzen aktuell im Studio und arbeiten an einer neuen Scheibe und was ich bisher gehört habe, I like a lot! Da ist sogar ein Kinderchor im Einsatz. Oder erst letztes Wochenende schickte mir Mr. Fish (108, Release, Ressurection) ein paar Songs seines neuen Projekts als Roughmix zu und wollte kurz mal hören, was ich davon halte. Ehrlich, ich war begeistert! Die drei Stücke sind einerseits hart und trotzdem sensibel, heftig und sanft zugleich…ein Rob Fish in Hochform mit einer Message und einem coolen Joy Division/New Model Army Feeling, was einfach Appetit auf mehr macht. Darauf hätte ich beispielsweise richtig Bock!

Wir als Subkultur sollten auf die Bewahrung von Vielfalt einen großen Fokus legen, gegenseitige Solidarität zeigen und Hilfe dem zukommen lassen, der Hilfe auch wirklich benötigt! Underground supports Underground!

AFL: Hier am Ende noch ein paar Fragen mit der Bitte um kurze Antwort von maximal einem Satz.

  • Welche drei Adjektive beschreiben euer Label deiner Meinung nach am besten?

Billy: Positiv, freundschaftlich und nachdenklich, im Sinne von politisch und gesellschaftskritisch.

  • Die nervigste Arbeit, die bei der Labelarbeit angefallen ist?

Billy: Der Papierkram, vom Erhalt des Barcodes über GEMA-Antrag bis zur Rechnungsstellung.

  • Bitte vervollständige folgenden Satz: Ein gutes Label zeichnet aus, …

Billy: Ein gutes Label zeichnet aus, eine große Reichweite und einen guten, überregionalen Vertrieb zu haben.

  • Sammelst du eigentlich selbst Vinyl? Falls ja, was sind deine wertvollste Vinyl bzw. was war deine teuerste Vinyl, die du dir zugelegt hast?

Billy: Ja, zum Leidwesen meiner Frau bin ich Record-Collector. Drei meiner Records, die ich sehr schätze, sind die Erstpressung der Minor Threat Out Of Step mit schwarzen Backcover und originalen Mix, die Erstpressung der NYC-Hardcore 1987-Together Compilation von REV und die Can’t Close My Eyes 7“ von Youth Of Today als Break Down The Walls-Tour-Version auf Positive Force Records.

  • Ohne Independent-Labels würde Hardcore-Punk Musik aussterben. Würdest du dieser Aussage zustimmen oder ablehnen? Mit kurzer Begründung!

Billy: Hardcore oder Punk würden zwar nicht aussterben, aber zum Einen würde eine wichtige Plattform für neue oder noch unbekannte Künstler fehlen und zum Anderen stellen Indie-Labels ein Sprungbrett dar, damit Bands von größeren Labels, die es nicht nur als Hobby machen, wahrgenommen werden. Ich weiß, die „Größeren“ beobachten unsere Verkaufszahlen. Ohne ihre Debütalben bei UNITY Worldwide Records, wären Don’t Sleep nicht bei Victory Records oder Tuning bei Indecision Records gelandet. Wir freuen uns für die Bands, da sie ein größeres Budget bekommen und von dem Wechsel auch aktuelle und zukünftige UWW-Künstler profitieren. Beispielsweise, wenn durch die noch größere Reichweite der neuen Labels die neuen Fans nach vorangegangen Releases suchen, dann landen sie bei uns und checken vielleicht auch unsere anderen Künstler aus. Win-Win-Situation würde ich sagen!

AFL: Doch noch eine Frage! Um auf die letzte Frage noch einmal anzuschließen und du hattest auch schon vorher angesprochen. Zur aktuelle Corona-Problematik – Gregor Samsa von Sounds of Subterrania hat in unserem Interview in dem Raum geworfen, dass nach der Krise viele kleine Labels nicht mehr da sein werden und unsere Subkultur so nicht mehr existieren könnte – wie siehst du das? Und wie kann jeder einzelne diesem gegenwirken?
Billy: Ja, ich kenne Gregors Interview und habe selbstverständlich dieses und das Update bei euch gelesen. Auch sehe ich vieles ähnlich wie er, beispielsweise, dass die Probleme schon weit vor Corona bestanden, aber jetzt erst richtig ans Licht kommen und die Konsumenten, aber auch mitunter Künstler, keine Vorstellung haben, was Labels an Arbeit reinstecken und an ihren Releases wirklich am Ende verdienen.

Zum Glück stellt sich bei UWW die Situation etwas anders dar. Unsere Künstler legen den größten Wert auf Vinyl sowie auf gegenseitiges Vertrauen und Wertschätzung. Partnerschaft auf Augenhöhe!

Billy und Tausend Löwen Unter Freinden (European Unity Tour 2019)
Billy und Tausend Löwen Unter Freinden (European Unity Tour 2019)

Auch wir finanzieren unsere Releases vor und müssen hoffen, dass sie sich am Ende auch verkaufen. Jedoch mit circa fünf Releases pro Jahr, inklusive Nachpressungen, hält sich das Risiko in Grenzen. Wie bereits gesagt, manchmal ist weniger mehr. Nur in den seltensten Fällen finanzieren unsere Künstler die Promoarbeit oder Videos anteilig mit. Die Bands kommunizieren, dass sie unsere Labelarbeit sehr schätzen und müssen bei einem Release selbst nur für die Aufnahmen finanziell aufkommen. Um die Produktions- und Aufnahmekosten der Künstler dann später auszugleichen, erhalten sie prozentuale Freiexemplare jeder Pressung und wir ermutigen sie sogar, selbst ihre digitalen Formate anzubieten. Weil wir dafür keine Zeit und Lust haben, es keine Raketentechnik ist und die Einnahmen vollständig beim Künstler und nicht bei Majors wie Believe landen. Jedes unserer Releases hat, auch als kleines Dankeschön an die Käufer, einen digitalen Download, und falls wirklich mal eine CD gewünscht wird, haben wir bisher mit Bauke und Swell Creek Records ein anderes Indielabel ins Boot holen können. Wir erleben auch nicht, dass UWW als „Schmarozer am Künstler“ mit dem Verhalten „eines devoten Fans“ wahrgenommen wird… dafür sind Joe und ich einfach auch zu alt und zu lange in der „Szene“ aktiv.

Gregor hat jedoch vollkommen Recht, wenn er sagt, das die „Großen“ am lautesten schreien können, obwohl in erster Linie und gerade jetzt die kleinen Labels Support, Wahrnehmung, Wertschätzung und Unterstützung benötigen. Wir sehen uns selbst auch als kleines Label, trotzdem benötigen wir aktuell keine zusätzliche finanzielle Unterstützung. Gott sei Dank brechen trotz des ganzen Coronascheiß unsere Verkäufe noch nicht weg. Das liegt aber einzig daran, weil wir mit CoreTex und Revelation Records zwei großartige, zuverlässige Partner haben und weltweit agieren können. Wir sind der Meinung, finanziellen Support sollen Labels oder Läden erhalten, die gerade wirklich ums Überleben kämpfen. Deshalb sind wir still und versuchen, im Rahmen unserer Möglichkeiten, auf die wirklich gefährdeten Szeneinstitutionen ein Spotlight zu werfen. Unity! Hilfe wer Hilfe benötigt! Wenn viele von den Indiesachen weg wären, dann sehe es wirklich dunkel aus. Deshalb supporten sich hinter dem Vorhang jetzt auch immer mehr Labels und Clubs gegenseitig.

Ein gutes Beispiel sehe ich in meiner Heimatstadt Leipzig. Hier werden Spenden für die Bewahrung der Subkultur in einen gemeinsamen Topf gesammelt und das Geld wird am Ende nach Bedürftigkeit verteilt. Es geht dabei eben nicht nur um den Lieblingsladen/-label, sondern um den Erhalt von Vielfalt! Darauf hat Gregor zurecht hingewiesen.
Benefit-Tee‘s, Soli- oder Benefitsampler nehme ich in diesem Zusammenhang ebenfalls als sehr hilfreich wahr. TLUF wird zum Beispiel das Don’t Panic Team, damit diese den Laden aufrecht erhalten können, mit einem Song auf deren Solisampler unterstützen. Als weitere Beispiele könnte ich hier noch den Safe Inside Records Coronasampler oder den Defending the Commonwealth Sampler von Patient Zero Records nennen. Da schließen sich Bands und auch Labels zusammen, damit das Geld dort ankommt, wo es auch gebraucht wird.

Winds Of Promise auf European Unity Tour 2019
Winds Of Promise auf European Unity Tour 2019

Kurz, es ist immens wichtig, dass die sogenannte „Subkultur“ besonders jetzt kleinere Labels durch Käufe und Spenden unterstützt. Finanzielle Hilfen dürfen nicht nur an die gehen, welche am lautesten schreien können, die meisten Leute erreichen oder im Gießkannensystem verteilt werden, sondern nach Bedürftigkeit. Für den Erhalt von Vielfalt sollten alle die, welche aktuell nicht vor dem Abgrund stehen und dazu zähle ich auch UWW, auf Soliaktionen anderer Labels oder Läden, welche wirklich in akuter Gefahr sind, aufmerksam machen und ihnen soweit wie möglich eine Bühne geben, damit diese wahrgenommen und gehört werden. Wie bereits gesagt, wir als Subkultur sollten auf die Bewahrung von Vielfalt einen großen Fokus legen, gegenseitige Solidarität zeigen und Hilfe dem zukommen lassen, der Hilfe auch wirklich benötigt! Underground supports Underground! Sonst wird Gregors dunkle Voraussage nämlich eintreten, dass unsere Subkultur, so wie wir sie kannten und liebten, nicht mehr existieren wird!

AFL: Vielen Dank für das Interview! Hast du sonst noch irgendetwas, das du hinzufügen möchtest oder irgendwelche Abschlussworte?
Billy: Zuerst vielen Dank an das gesamte AWAY FROM LIFE-Team, da ihr mit eurer Arbeit eine wichtige Informationsquelle für den deutschsprachigen Underground bietet und auch kleinen Bands oder Labels, wie das unsere, eine Plattform bietet! Ebenfalls möchte ich die Gelegenheit nutzen und mich im Namen von UWW Records für den unglaublichen Support aus aller Welt über die letzten 3 Jahre bedanken! Last but not least, lasst uns aufeinander aufpassen, lasst uns Netzwerke bilden, um zu bewahren, was wir an unserer Szene so schätzen und lieben! Nur gemeinsam sind wir stark! Danke!

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