Neben der ganzen Scheiße, die Corona mit sich gebracht hat, haben wir der Tristesse dieser Zeit auch manch Gutes zu verdanken. Unter anderem hat die Langeweile einem gewissen Matze dazu gebracht, sich auch mal selber an seiner Leidenschaft Deutschpunk zu versuchen. Ja und schon war Menschabstinenz geboren.
Anfänglich noch als reines Spaßprojekt gegründet, wurde das Schaffenswerk mittlerweile auch live präsentiert und was das este ist, mit woke / live balance ist nun auch ihre Debüt-EP draußen. Die Scheibe wurde übrigens auch als limited marble eco Vinyl auf Smith & Miller Records veröffentlicht.
Diese hat mich von Beginn an überrascht. Zu einen weil uns die bisherigen Songs von Menschabstinenz eher nach dem Zufallsprinzip um die Ohren geschmissen wurden, so dass an eine Sammlung von Titeln nicht wirklich zu denken war und zum anderen weil die EP wirklich Abwechslungsreich daherkommt. Ich habe eher standardisierten Rotzpunk erwartet, der einen wie ein Wasserwerfer an die Wand schmeißt. Stattdessen bekommt man durchdachte Song-Strukturen, die auch mal bisschen an Wasserdruck verlieren.
Textlich werden meine Erwartungen allerdings voll erfüllt, denn dort wird ordentlich ausgeteilt. Konsum, Neid und auch unsere sogenannte Szene bekommt ordentlich eine verpasst. Sehr fein! Matze lässt sich an keiner Stelle Gaffa vors Maul binden und rotzt die Zeilen in feinster Oldschool-Manier in Richtung der werten Hörerschaft.
Besonders überrascht hat mich der HateKillDestroy-Remix von Blut geleckt, warum verrate ich an dieser Stelle nicht. Besorgt euch einfach die EP und hört selbst rein, denn dieses Debüt hat es verdient gekauft oder auch geklaut zu werden.
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