Wer erinnert sich nicht an die 80er Jahre und die omnipräsente Dominanz von New Wave und Post Punk in der Musik á la New Order, Devo oder Blondie? Zu den absoluten Export-Schlagern aus UK gehörten ohne Frage auch Modern English, die in besagten 80ern ihre absolute Hochphase als Band hatten und den Musikgeschmack einer Generation mitprägten. Die Legenden des britischen Post Punks aus Colchester, Essex, sind nun zurück und liefern uns satte 45 Jahre nach der Bandgründung mit ihrem Album 1 2 3 4 zehn neue Songs.
Dabei nutzt die Band die gesamte Bandbreite an Möglichkeiten im Stilmix aus klassischem Post Punk und New Wave Sounds. Fast schon sphärisch kommt da beispielsweise Exploding daher. Mal dezent, mal deutlich präsenter werden im Stil der 80er elektronische Elemente in die Songs eingebaut. Man merkt sofort, hier wurde nicht mal eben schnell etwas heruntergeschrieben, sondern richtig viel Zeit und Mühe in das Composing investiert.
Denn bereits vor vier Jahren, zu Zeiten der Corona-Pandemie, starteten Sänger Robbie Grey und Bassist Michael Conroy mit den Arbeiten an der Musik, die seitdem genügend Zeit zum Wachsen hatte. Die Aufnahmen selbst verliefen dann, nach eigener Aussage, in nur wenigen Takes und mit nur minimalem Einsatz von Overdubs. Und so klingt der Sound auf 1 2 3 4 entsprechend roh und authentisch.
Da bleibt mir nur noch zu sagen: Was für ein Comeback! Die Jungs wissen eben immer noch wie es geht und gehören längst nicht zum alten Eisen. Wer jetzt noch einmal in Erinnerungen schwelgen will oder die Band ganz neu für sich entdeckt hat, kommt Mitte April bei den fünf angekündigten Deutschland-Shows auch live voll auf seine Kosten.
Tracklist
- Long In The Tooth
- Not My Leader
- Not Fake
- Exploding
- Plastic
- Crazy Lovers
- I Know Your Soul
- Genius
- Out To Lunch
- Voices