Sackilacki – Ich dürfte nicht der Einzige sein, der den Titel des inzwischen sechsten Studioalbums der gebürtigen Hamburger von MONTREAL erst einmal googeln wollte. Allerdings spuckt das Internet außer zahlreichen Infos zum Album wenig über den Begriff aus. Also hilft nur reinhören – und zum Glück tun MONTREAL allen neugierigen Hörern den Gefallen und erwähnen den Albumtitel schon nach wenigen Sekunden. Ob das allerdings zur allgemeinen Erhellung beiträgt?
Der Opener „Kino?!“ geht jedenfalls direkt nach vorne und lässt keine Zweifel daran, dass auch Album Nummer 6 wieder im typischen Montreal-Sound daherkommt. Auch die folgenden Songs – „Idioten der Saison“, der bereits vorab als Single veröffentlicht wurde und „Osnabrück“, zu dem es ein absolutes sehenswertes und Verwirrung stiftendes Musikvideo gibt (was reimt sich eigentlich auf Münster?) – zeigen, dass MONTREAL auf Bewährtes setzen. Musikalisch inzwischen etwas mehr Pop und etwas weniger Punk als in der Anfangszeit, textlich aber dafür ausgereifter und noch mit einer Portion mehr Ironie.
Auch die weiteren Songs des Albums könnten so oder so ähnlich schon auf einem der vorherigen Alben ihren Platz gefunden haben. Das ist keineswegs negativ gemeint. MONTREAL sind nämlich nach wie vor in der Lage, sehr gute Pop-Punk-Alben abzuliefern – wer auf eine Neuerfindung gehofft hatte, wird aber womöglich nicht völlig zufrieden sein. Weder musikalisch noch textlich wagen sich MONTREAL auf Schackilacki an große Experimente. So verwundert es wenig, dass einem nicht nur das ein oder andere Riff bekannt vorkommt und auch textlich keine ganz neuen Pfade eingeschlagen werden. Wie gesagt – die treue MONTREAL-Fangemeinde wird sich daran nicht stören.
Apropos Texte: MONTREAL sind nicht gerade dafür bekannt, die Weltrevolution in 3 Minuten anzuzetteln zu wollen. Auf Schackilacki finden sich dann aber doch neben jeder Menge Ironie und Witz auch ernste Botschaften. MONTREAL wissen eben, dass man Verschwörungstheorien oder alle Krisen auf der Welt nicht platt in ein paar Zeilen zum Fall bringen kann. Also verstecken sie es im typischen MONTREAL-Gewand – „Einfach nur verstehen“ oder „Musik in meinen Ohren“ sind absolute Highlights der Platte.
Auch wenn die 31 Minuten Schackilacki 1, 2 Lückenfüller enthalten und ein Song wie „120 Sekunden“ (ein „vertontes Zeitmaß“) für meinen Geschmack etwas zu klamaukig ist , liefern MONTREAL ihren Fans wieder einmal ein mehr als solides Album und einige neue Songs für die Live-Setlist! Reinhören lohnt sich!
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