Morgen Teuer Töten sind eine Berliner Synth-Punk-Band. Ihre erste EP erschien 2022, allzuviel mehr weiß ich tatsächlich nicht über sie. Jedenfalls stehen sie seit neuesten bei Kidnap Music unter vertrag, was schon mal ein Qualitätsmerkmal ist. Noch besser: am 18. Oktober 2024 ist ihr Debütalbum dort erschienen. Das Album erscheint als LP in kleiner Auflage von 300 Stück als reines Indierelease. Das Album kommt mit schwarzem Vinyl, schwerem Coverkarton, Textblatt in LP Größe und Download Link. Beeilen ist also angesagt…
Und wie klingts? Nun, die Band beantwortet die meisten Fragen in verschiedenen Songs auf dem Album selbst: so heißt es im Eröffnungsstück Uns: „es gibt gute musik und es gibt scheiß musik und es gibt uns“. Das trifft es relativ gut. Tendenziell finde ich solche Musik, wie sie Morgen Teuer Töten gut, meiner Frau gehe ich damit tierisch auf den Sack, die machen solche nihilistischen, zum Teil Dada-Texte wahnsinnig. Die Hauptsängerin hat ein Organ, wie man ihn im 80er Jahre Deutschpunk gerne vernommen hat, also Hans-A-Plast, Östro 430, an aktuellen Beispielen vielleicht TCHIK oder Acht Eimer Hühnerherzen. Bei manchen Songs erinnert der Gesang auch ein bisschen an Schnipo Schranke, was auch textlich recht treffend ist. Also eine recht markante Stimme. Musikalisch wird viel Synth in die Musik gelegt, aber auch ein bisschen geschrammelt. Der männliche Gesangspart weiß auch zu überzeugen. Die Texte sind minimalistisch gehalten. Konsum- und Gesellschaftskritik werden in einem sehr einzigartigen Stil präsentiert, der sich dem Hörer nicht unbedingt erschließt. Sie sind mehr so kleine Gedichte, rausgebrüllt und gehen tagelang nicht mehr aus dem Ohr. Für den Rausschmeißer Kacke am Stock würde ich sie am liebsten morgen teuer töten… was für ein mieser Refrain…“Kacke am Stock / Du hattest Bock auf“ Gibts auch nur auf der Vinylversion…
1. Uns 02:09
2. Display 03:09
3. Distanz 01:48
4. Telefon 02:31
5. Vorbei 02:36
6. SSV 02:02
7. Osho 01:40
8. Nichts 02:19
9. Hundenetto 02:04
10. Schluckauf 02:49
11. Kacke am Stock 1:43