Am 15. November werden die Briten Mourning ihr nun zweites Studioalbum veröffentlichen. Disenlightenment wird unter dem US Label Streets of Hate erscheinen und acht Songs umfassen. Für den UK/EU Markt ist das Label Northern Unrest verantwortlich.
Mourning haben bisher zwei Demos, eine EP, eine Split-EP und eine LP herausgebracht. Um ehrlich zu sein, sind sie bisher bei mir nahezu gänzlich unter dem Radar geflogen. Mehr als ihren coolen Metal-Schriftzug auf Showflyern hatte ich bis dato noch nicht wahrgenommen. Aber bei der Fülle an Bands, die im härteren Hardcore-Bereich auftauchen in den letzten Jahren, ist das schwierig, den Überblick zu behalten.
Aber was kann Disenlightenment? Muss ich mich schämen, sie nicht früher entdeckt zu haben? Ich habe mir die neue Platte angehört und muss sagen, dass mir da bisher ordentlich was entgangen ist!
Der erste Track ist sogleich der Titeltrack. Der ist schon seit ein paar Wochen online zu hören und der hat mich wirklich von den Socken gehauen. Er beginnt mit einem melodischen Black (!) Metal-Riff inklusive Blastbeats auf den Drums (erinnert an Dissection), nur um dann mit den Vocals in einen Moshpart überzugehen. Der Song endet mit einem Breakdown, der vier Mal das Tempo verlangsamt. Heftig. Der zweite Track Cancer Incarnate ist sehr metallisch geprägt und endet ebenfalls mit einem stabilen Moshpart. Non Future Decree hat zwischendurch wieder Black Metal-Züge und baut in den Song auch Breakdowns und Tempowechsel ein, welche aus dem H8000 Universum stammen könnten (Ära der Bands wie Reprisal, Arkangel etc.). Mit Unhonoured Prophecy geht es in die Halbzeit. Pause wird hier aber ganz sicher keine gemacht. Chug-Chug Riffs dominieren diesen Song, der auch wieder stark endet. Tyranny of Guilt klingt wie eine atmosphärische Metal-Hymne, die auch bestimmt vor einem großen Publikum auf einem Festival funktionieren würde. Der Folgetrack Desert of the Spirit bläst ins selbe Horn wie sein Vorgänger, nimmt aber über die Spielzeit hinweg nicht wirklich Fahrt auf. Mit Foreboding setzt die Band auf ein kurzes Interlude kurz vor dem letzten Song, welches hier aber leider keinen wirklichen Mehrwert bietet und für das Album tatsächlich eher einen Lückenfüller darstellt. Ist aber meiner Meinung nach auch grundsätzlich bei Hardcore Bands ein Thema, das mehr Beachtung verdient hätte. Mit Grievance Ascends legen die Briten aber dann noch gut nach und setzen mit einem Metal Riff, einen groovigen Übergang und einem coolen Thrash Metal-Gitarrensolo, das gut hineinpasst, einen starken Abschluss hin.
FAZIT
Trotz kleiner Schwächen gegen Ende der Platte servieren uns Mourning mit Disenlightenment ein richtiges Brett. Der Hardcore aus UK weiß zu überzeugen und kann vor allem mit seinen recht einzigartigen, metallischen Einflüssen punkten. Death Metal-Einflüsse im Hardcore sind ja aktuell sehr beliebt. Hier seien Bands wie Gatecreeper oder Fuming Mouth erwähnt. Black Metal-Einflüsse sind hier aber schon selten und lassen das Album aus der Masse herausstechen.
Tracklist
- Disenlightenment
- Cancer Incarnate
- Non Future Decree
- Unhonoured Prophecy
- Tyranny of Guilt
- Desert oft he Spirit
- Foreboding
- Grievance Ascends