No Shelter (Bild zur Verfügung gestellt von Band)
No Shelter (Bild zur Verfügung gestellt von Band)

Passend zur Veröffentlichung ihrer ersten Full-Length-Platte Rest In Death haben es sich die Jungs von No Shelter. nicht nehmen lassen, uns in einem Interview Rede und Antwort zu stehen.

„Wenn wir uns die aktuelle Situation in Europa und auf der Welt anschauen, dann gibt es genug Gründe, um angepisst zu sein. […] Positive Texte überlassen wir anderen.“

AFL: Hey Jungs! Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit nehmt. Stellt euch doch erst einmal kurz für alle diejenigen vor, die euch noch nicht kennen.

Hey Rouven, danke, dass du Lust auf ein Interview mit uns hast! Wir freuen uns riesig. Wir sind No Shelter. aus Emsdetten, Greven und Lingen. Alles ziemlich nah bei Münster. Das kennt man bestimmt. Seit Ende 2017 machen wir in dieser Besetzung jetzt zusammen Krach. Wir, das sind: Basti, Ritchie, Steffen, Darius und Lars.

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AFL: Rest In Death ist ja mittlerweile euer dritter Output und das erste Full Length-Album, das ihr herausbringt. Wie würdet ihr selbst euren Sound beschreiben und welche Bands haben euch besonders beeinflusst?

Wir alle lieben Hardcore, Punk und Death Metal. Sind aber auch in vielen anderen Genres unterwegs. Ganz typisch für unseren Sound ist der Einsatz vom berühmten Boss HM-2. Das ist quasi der schwedische Buzzsaw Sound in a box, den Bands wie Entombed, aber auch in den letzten Jahren Nails oder Trap Them geprägt haben. Soundtechnisch bedienen wir uns also schon beim Death Metal und kombinieren das mit Hardcore und Punk Einflüssen. Besonders geprägt hat uns eine ganze Reihe an Bands während der letzten Jahre. Da wären Bands wie: Bolt Thrower, Sepultura, Power Trip und Fuming Mouth. Wenn es um Bands geht, die uns soundtechnisch beeinflusst haben, dann kann man da ganz klar Entombed, Dismember, Nails, Trap Them und Full of Hell nennen.

AFL: Wie verlief der Aufnahmeprozess und wie geht ihr an diesen heran? Gibt es da bereits Routinen oder ist es quasi immer etwas gänzlich neues?

Beim Aufnahmeprozess sind wir schon relativ routiniert. Das liegt zum einen daran, dass wir alle auch schon länger Musik machen und das für uns nichts komplett Neues ist, aber wir haben mit Mario von Liquid Aether Audio eben auch jemanden, der ganz viel Erfahrung darin hat, Bands gut klingen zu lassen. Die Aufnahmen bei ihm sind ziemlich entspannt. Gerade weil wir schon die dritte Session miteinander gemacht haben, weiß er immer ziemlich genau, wie wir am besten Arbeiten. Für die neue Platte haben wir drei Tage im Studio verbracht. Am Anfang hatten wir die Befürchtung, dass acht Songs in drei Tagen vielleicht doch etwas sportlich sind, aber Mario hat uns ganz gut beieinander gehalten. Geschrieben haben wir die Songs natürlich über einen längeren Zeitraum im Vorfeld im Proberaum.

AFL: Euer Sound und auch die Lyrics sind insgesamt schon sehr düster und negativ. Es fallen Begriffe wie Tod oder Elend. Woher kommt diese Stimmung?

Wenn wir uns die aktuelle Situation in Europa und auf der Welt anschauen, dann gibt es genug Gründe, um angepisst zu sein. Musik ist für uns ein Ventil um diesen Frust und die Wut rauszulassen. Positive Texte überlassen wir anderen.

No Shelter - Rest In Death (2020)
No Shelter – Rest In Death (2020)

AFL: Ihr habt Rest In Death über Santa Diabla Records veröffentlicht – könnt ihr etwas mehr über das Label sagen? Es handelt sich dabei ja glaube ich um ein bandinternes Label, richtig?

Ja richtig. Bei unserer letzten 7“ hatten wir Kontakt zu Marco von Santa Diabla und haben gefragt, ob er sich eine Zusammenarbeit vorstellen kann. Das war alles ganz unkompliziert und total persönlich. Er hat mit genau so viel Elan an der Platte gearbeitet wie wir und da stand es für uns außer Frage, dass wir auch die Full Length über SD machen. Bei dem ganzen Kontakt war ziemlich schnell klar, dass es nicht dabei bleibt und jetzt machen Darius und Lars mit. Wir haben auch schon länger den Distro auf Konzerten dabei. Da geht’s auch gar nicht um Profit oder darum, größer zu werden. Das ist, wie Marco so schön sagt, „eine kleine Punk/Hardcore DIY Klitsche“ und das soll es auch bleiben. Aber die Jungs versuchen so viele Platten wie möglich rauszubringen. Von Bands, die sie geil finden. Kleiner Tipp: Im März bringt Santa Diabka die erste 7“ von Weathered raus und voraussichtlich im April wird es die erste Platte von Haexler geben.

AFL: Seht ihr euch selbst als politische Band und wenn ja, würdet ihr eventuell sogar sagen, dass ihr die Musik ganz bewusst nutzt, um kritische Themen anzusprechen und eure Hörer aufzurütteln?

Unsere Texte sind nicht alle politisch. Auf jeden Fall aber persönlich. Wir fünf haben eine klare politische Einstellung. Rassismus, Sexismus, Homophobie und Gewalt haben für uns keinen Platz auf der Welt. Dann passiert es automatisch, dass das in den Texten einfließt. Das ist aber nicht immer bewusst gesteuert. Natürlich haben wir auch politische Texte, bei der wir die Musik bewusst nutzen um ein politisches Statement zu setzen. Für uns ist das aber eine Herzenssache und wir versuchen, dass was uns bewegt, sei es politischer oder emotionaler Art, in unserer Musik auszudrücken.

AFL: Ihr kommt aus Emsdetten im nördlichen Münsterland. Nicht unbedingt der Nabel der Welt. Wie ist es dort um die Hardcore-Szene bestellt? Wie seid ihr zu dieser Musik gekommen?

Das stimmt. Emsdetten ist beschaulich. Aber Münster ist nah, mit seiner großen und gut vernetzten Bandszene und in Emsdetten gibt es die Rockinitiative Emsdetten e.V. die seit 1994 regelmäßig Konzerte organisiert, Bands vernetzt und ein Proberaumzentrum organisiert. Man kann also schon sagen, dass es bei uns eine gut funktionierende Szene gibt. Die ist nicht zwingend auf Hardcore beschränkt. Bands wie Snareset, Hal Johnson, New World Depression, Lizard Fist und Weathered proben bei uns im Proberaumzentrum. Das ist schon alles bunt gemischt, aber das ist gut so.

No Shelter (Bild zur Verfügung gestellt von Band)
No Shelter (Bild zur Verfügung gestellt von Band)

AFL: Was darf man von euch in diesem Jahr noch alles erwarten? Ist neben den bisher bestätigten Shows vielleicht sogar eine größere Tour in Planung?

Wir haben bereits einige Shows bestätigt. Im Mai geht’s auf einen kleinen Weekender nach Weimar, Brno (CZ) und Bamberg und im Juni fahren wir mit den Jungs von Manover einen Weekender zu einem ziemlich coolen Festival nach Polen. Das Intertony Festiwal. Daneben spielen wir einige Shows an Wochenenden und unter der Woche. Eine Tour planen wir für die zweite Jahreshälfte. Außerdem wollen wir noch dieses Jahr erneut ins Studio. Eine Full Length wird das aber nicht.

AFL: Welche Bands laufen bei euch momentan so? Welche sollte man unbedingt für 2020 auschecken?

Das machen wir kurz und knapp: Chaver, Haexler, Moral Bombing und Minenfeld (großartige Platte!!!)

AFL: Zu guter Letzt. Gibt es noch etwas, das ihr gerne loswerden würdet?

Fuck AFD, Fuck Cops, Fuck Nazis! Danke für deine Zeit und liebe Grüße an Simon.

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