Jeri, Fux, Gidi und Räff – Nein, das ist keine neue Zeichentrick- und Hörspielserie, sondern das Lineup der Schweizer von Nofnog. No Fight No Glory wäre es dann ausgeschrieben. Die vier Jungs machen Punk, Skatepunk, Hardcorepunk. Und ich muss es zugeben, ich habe mich sehr auf diese Platte gefreut, denn das letzte Album Thieves war absolut nach meinem Geschmack und ein kompletter Knaller. So, jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob das Niveau auf Insomnia erreicht oder gar übertroffen wird? Kurzum – Jein. Übertroffen nicht, das Niveau erreicht Ja. Somit: BRECHER-ALARM!
Gleich zu Beginn mit den Songs Post Colonialism und Monuments zeigen Nofnog ihre Qualitäten. Teils schneller Punk mit aggressiven Vocals, aber auch Melodien, die ins Ohr gehen. Sänger und Drummer Jeri hat auch schön Wut im Hals und bringt das auch aufs Band.
Die zwölf Songs geben Alles. Textlich wird sich mit allen sozialen Ungerechtigkeiten beschäftigt, die unsere heutige Welt bestimmen. Aber auch Lobeshymnen auf die Freundschaft und Freude am Leben werden zum Thema. Das ist auch gut so, denn neben all der Scheiße die existiert, gibt es halt auch die schönen Facetten des Lebens. Und neben den schnellen, teilweise harten und melodischen Songs versteckt sich tatsächlich auch mal der ein oder andere ruhigere und nachdenkliche Part.
Memento Mori ist zum Beispiel einer dieser Songs, die einfach gestrickt klingen, aber so dermaßen Druck aufbauen und nach vorne schieben. Schnell, aggressiv, laut. Und nie langweilig und/oder eintönig. Das ist auch etwas, was die Jungs seit fast 20 Jahren auszeichnet. Aber eben auch diese lebensbejahenden Lieder wie Drunk of Life sind ein wichtiger Bestandteil des Repertoires. So wird sich dann auch mal im Midtempo bewegt und mit etwas mehr Melodie aufgewartet, was sehr erfrischend ist.
Insomnia bringt alles mit, was in St. Gallen zum guten Punkrock-Ton gehört. Von A bis Z oder auch Lied eins bis Nummer zwölf lässt der Vierer nichts anbrennen und geht auch auf dem Thieves-Nachfolger weiter den eingeschlagenen Weg. Wie schon der Vorgänger kommt auch dieses Album auf SBÄM Records raus. Freut euch auf ein teilweise melodisches Hardcorepunk-Gewitter. Nie langweilig, immer nach vorne. So muss das.