NO°RD ist eine dieser bands, die es schon seit Jahren gibt und die ich jetzt erst entdeckt habe. 2014 gegründet, 2015 erschien das erste Demo, danach 2016 das Debütalbum Dahinter die Festung über Kidnap Music, gefolgt von Zweitling Paläste und nun als drittes Album fünf Jahre nach diesem Böse Wetter erneut über Kidnap Music. Die Band besteht aufs fünf Leuten aus Münster und Dortmund. Musikalisch ist es (plattenlabeltypisch) so ein Dingens aus Emo-Postpunk-Indie-ihrwisstschon. irgendwas mit Punk, aber mit intelligenten Texten. DuesenjaegerPascowTurbostaat…
Aber mit Vergleichen tut man der Band durchaus auch Unrecht. Nur gehts ohne die ja meistens nicht. Die Texte sind jedenfalls großartig, die Stimme (womit wir wieder bei den Vergleichen wären, aber wartet mal ab) erinnert mich an eine Mischung aus Duesenjaeger und Abstürzende Brieftauben. Bester Song ist meines Erachtens Horizont mit einem kleinen Udo-Lindenberg-Zitat. Da haben sie ja bei mir den Finger auch im richtigen Loch, bin ich doch großer Udo-Fan. Aber ehrlich auf Textzeilen „wie das soll jetzt das leben sein/hast du nicht genug von der scheiße du schwein/hinterm horizont geht’s ja gar nicht weiter/hinterm horizont da fällt die erde ab“. Wen das nicht mitnimmt, der muss innerlich tot sein. Oder der Text von Mauer… Gänsehaut.Dann überrascht die band wieder mit einem Kinderchor beim Titellied oder einem Bergmann-Zitat. Alltag, Politik, der ganz normale Wahnsinn wird in ihren Texten thematisiert, dazu gibts immer mal wieder Ausflüge in den Schrammelpunk und großartige Refrains.
Besser kann Punk im Jahre 2023 nicht klingen.
1. Demo
2. Zahltag
3. Mauer
4. Prozess
5. Horizont
6. Wir
7. Arktis
8. Heidschnucke
9. Wetter
10. London