Das neue Off With Their Heads Album Be Good hebt sich mit einer besonderen Eigenschaft von den letzten Veröffentlichungen der Band ab: Es ist tatsächlich gut!

Als ich diese einleitenden Presseworte zum fünften und ersten Studioalbum seit 2016 las war ich etwas verwirrt. Wieso beschreibt Epitaph die Band derart ungünstig? Es kommt schnell Licht in’s Dunkel, denn es ist Frontmann Ryan Young, der so über den neuen Output (und auch das alte Material) der Band aus Minnesota spricht. Tatsächlich sei Be Good das erste Album seiner Band welches er möge.

Photo by Patrick Houdek

Dass es um OWTH die letzten Jahre etwas ruhiger geworden ist hat einen bestimmten Grund. So hat sich Ryan Young zurückgezogen um sich um ein krankes Familienmitglied zu kümmern, welches letztes Jahr verstarb. Sie war Fotografin und ihr Verdienst war unter anderem das paradoxe Cover-Photo, welches mir vor allem aufgrund der darin liegenden Widersprüche und dem sehr passenden Albumtitel sehr gut gefällt: Die Welt entspannt sich, während im Hintergrund alles den Bach runtergeht.

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Ähnlich düster gestaltet sich, wie auch schon bei vorherigen Veröffentlichungen, die inhaltliche Thematik. Gezeichnet von Fatalismus, Zerstörung und Selbstzweifel, finden sich auf Be Good jedoch auch Hoffnungsschimmer – wenn auch kleine. Es geht vor allem um die Akzeptanz der eigenen Schwächen. Dass dies auch mit Youngs verändertem Lebensstil zu tun hat ist sehr wahrscheinlich: Der Frontmann kümmert sich mehr um seine Gesundheit, betreibt Sport und hat einen neuen, positiveren, Blick auf das Leben gewinnen können.

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Musikalisch knüpfen Off With Their Heads dort an wo sie vor ihrer Pause aufgehört haben: Brachialität trifft auf ruhige Momente, knallhartes Geschredder auf Verspieltheit und Melodien. Schnelligkeit wechselt sich mit Midtempo-Hymnen ab, die immer wieder an Banner Pilot, Nothington oder Dillinger Four erinnern. Gespickt mit der unverwechselbaren Stimme von Ryan Young haben OWTH mit Be Good ein tolles Album produziert, das vielseitiger als die Vorgänger daherkommt. Die Titel Be Good, Trash It und Severe Errand stechen unter den allesamt hervorragenden Songs noch ein Stück weiter hervor, vor allem aufgrund ihrer – für Punkrock sehr poppigen und auch mal folklastigen – Refrains.

Das Album kann (und sollte auch dringend!) ab dem 16. August erworben werden.

Da es sich bei Be Good viel um den Frontmann Young dreht, soll er auch an dieser Stelle die letzten Worte haben. Denn diese stehen stellvertretend auch für meine eigenen:

“The title is an answer to that question of what you’re supposed to do now that the world is so awful and the climate of this stupid country is so shitty. Be good, be loud – that’s sometimes all you can do, I guess, as cheesy as that sounds.”

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