Neues Jahr, neues Ich: Wir wollen das kommende Jahr besser gestalten, setzen uns noble Ziele, gute Vorsätze. Ob gesündere Ernährung, mehr Sport oder endlich mal das Leergut wegbringen, man möchte alte Laster hinter sich lassen. So auch der Lüneburger Heidepunk Robert „Siffig“ Müller, 26, der im neuen Jahr Freunde und Verwandte in großes Staunen versetzte. Zeugenaussagen zufolge schaffte er es seinen Neujahresvorsatz „Kein Alkohol mehr“ für sage und schreibe 37 volle Minuten durchzuhalten.
„Ja das war schon eine ganz besondere Erfahrung, so ganz ohne Sprit.“, berichtet uns Siffig am Telefon. „Alle um mich rum waren schon so richtig betüdelt, sogar Oma hatte eine ganze Flasche Eierlikör inhaliert. Aber ich dachte mir: Nee Robert, du startest jetzt gesund ins neue Jahr! Kein Alkohol mehr! Und natürlich haben alle gelacht und gesagt ich würde das nicht mal eine Minute durchhalten. Tja, ich habe sie eines Besseren belehrt.“
Siffig, der noch am Silvesterabend mit seiner Deutschpunk-Band Kinder des Kotes beim Neujahrestanz des Kulturvereins Bienenbüttel aufgetreten war, ließ seiner Großmutter zufolge den Abend mit einer Flasche Heidegeist und einer nicht näher definierbaren Anzahl an Bieren im unteren zweistelligen Bereich ausklingen.
„Der Bub hatte dann ab Punkt 12 aber keinen Tropfen mehr angerührt.“, brüllt Frau Müller im Hintergrund des Telefons. „Naja gut, wir haben natürlich noch mit Sekt angestoßen, aber das zählt ja wohl nicht!“
Während die Partygäste, die mit jeder weiteren Minute seiner Abstinenz staunendes Blickes Siffig beobachteten, nutzte dieser die Zeit, um einige Posts über die sozialen Medien abzusetzen. „SxE 4 Life!! #nailedtothex #drugfree“ war der erste Tweet von vielen in den kommenden 20 Minuten. Ferner änderte er auf Facebook den Namen der Band von Kinder des Kotes zu xKinder des Kotesx und erweiterte die Bandinformation von Punkrock straight outta Bienenbüttel! zu straight edge Punkrock straight outta Bienenbüttel!
Aussagen der umstehenden Feiernden zufolge, schlief Siffig kurze Zeit später, ca. gegen 0:22, auf der Couch des Kulturvereins ein. Keine 15 Minuten später brach der Punker dann seinen guten Vorsatz.
„Fuck, ich muss kurz weggenickt sein, weil ich so krass strammgesoffen von der Party war, ihr wisst schon, noch vom letzten Jahr. Als ich dann nach einem kurzen Powernap aufgewacht bin, habe ich mir instinktiv und reflexartig ein Bier genommen und – zu meiner Schande – direkt geleert. Ich habe gedacht es wäre schon morgens, bräuchte ein Konterbier und so. Ich glaube, ich bin da wohl schon etwas konditioniert.“, gibt Siffig kleinlaut zu Protokoll.
Auf die Frage, ob er nicht einfach jetzt aufhören wolle zu trinken, antwortet Siffig gelassen.
„Naja, jetzt ist der Zauber schon gebrochen, vielleicht versuche ich es ja nochmal im nächsten Jahr? Ich bin auf jeden Fall dankbar für die Erfahrung, es war echt mal krass auch ohne Alkohol auszukommen.“
Was waren eure Vorsätze für das neue Jahr, Punkrock Kids? Und konntet ihr sie einhalten?
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*Szene Putzen ist unsere augenzwinkernde Liebeserklärung an Hardcore, die Subkultur und all ihre Eigenarten. Schließlich heißt es doch so schön: Was sich liebt, das neckt sich.