Pop-Punk-Fans aufgepasst – am 13.Juli erscheint das neue Album Composure von Real Friends. Nachdem die 2010 gegründete Bands ihre ersten fünf EPs noch im DIY-Verfahren veröffentlicht hat, erschien ihr Debütalbum Maybe This Place Is The Same And We’re Just Changing im Jahr 2014 über Fearless Records. Nun bringen sie mit Composure – dieses Mal über Spinefarm Records – bereits ihre dritte Scheibe auf den Markt.
Ich habe mich ehrlich auf diese Review gefreut, da ich das Debüt der Jungs wirklich gerne mag. Als ich dann aber das Album zum ersten Mal komplett durchgehört habe, musste ich leider echt überlegen was ich denn an Real Friends – im Gegensatz zu anderen Bands des Genres – so außerordentlich gut fand. Ich hab mir also nochmal die erste Scheibe angehört und festgestellt, dass sich die Band 2014 in meinen Ohren noch einen Tick derber und rauer, gleichzeitig aber viel melodischer präsentiert hat, als sie es jetzt tut – schade! So schlimm ist’s dann aber doch nicht…
Mit dem Opener Me First geht’s schon ganz schön dynamisch los. Kontrastreich und explosiv – eigentlich ein echt geiler Track. Auch Stand Steady überzeugt stellenweise mit schnellem Schlagwerk und einer interessanten Songstruktur. From The Outside bietet zudem einen eingängigen mehrstimmigen Refrain der textlich simple aber aussagekräftig ist: „From the outside I seem fine, from the inside I’m still sick…“ Die mentale Erkrankung des Frontmanns wird nicht nur in diesem Song thematisiert. Trotz der ehrlichen und oft düsteren Themen der Texte, bleibt der Sound treibend und positiv. Das funktioniert vor allem auch beim Titelsong sehr gut.
Real Friends arbeiten mit teilweise sehr deutlichen Kontrastwechseln innerhalb der Songs – das finde ich richtig gut. Erinnert fast ein bisschen an Trash Boat und die frühen Taking Back Sunday. Im Großen und Ganzen ähneln sich die Songstrukturen dann allerdings sehr. Das erschwert es mir fast, das Album im Ganzen durchzuhören, da es irgendwann dann doch eintönig wird.
Composure ist ein klassisches Album des Pop-Punks – verspielte Riffs, eingängige Refrains, explosive Parts. Ich mag das energiegeladene Schlagzeug und auch die Melodien sind teilweise wirklich schön. Aber auf Dauer ist es dann doch ganz schön poppig. Auch stimmlich ist Frontmann Dan Lambton im Vergleich zum Debüt deutlich glatter geworden – aber das ist vermutlich Geschmacksache! Pop-Punk-Liebhaber werden sicherlich Freude an dieser Platte haben und ich werde mir den ein oder anderen Track sicherlich auch noch ein paar Mal anhören!