Kaum von ihrer Europa Tour mit Cro-Mags zurückgekehrt, haut uns die Crossover Kapelle Red Death aus Washington DC ihre neueste Platte Sickness Divine um die Ohren. Das gute Stück wird am 29. November 2019 via Century Media erscheinen und ist bereits der dritte Longplayer der 2013 gegründeten Band aus den USA. Da ich die Jungs erst vor kurzem auf eben jener Tour gesehen hatte (Bericht von der Show in Graz), erweckte dieses Review besonderes Interesse bei mir.

Red Death, 2019
Red Death, 2019

DIE PLATTE

Kill ‚Em All, Bonded By Blood oder Agent Orange. Allesamt Thrash Metal Alben die in den 1980er Jahren erschienen sind und zu Meilensteinen des Genres und jener Zeit zählen. Was das Ganze mit Red Death zu tun hat? Grundsätzlich natürlich eher weniger, schließlich wäre es vermessen den jüngsten Output der Truppe aus der amerikanischen Hauptstadt mit eben diesen Szenengrößen zu vergleichen. Dennoch ist der Sound und Flair dieser Ära in den nächsten 32 Minuten omnipräsent und zieht sich wie ein roter Faden durch Sickness Divine.

Obwohl man sich selbst als Crossover Band bezeichnet und die Hardcore/Punk-Roots unverkennbar sind, tendiert das Gehörte meines Erachtens eindeutig in Richtung (Thrash) Metal. Da diese Grenzen aber seit jeher sowieso schwammig sind und ineinander verlaufen, ist die Genre-Bezeichnung nun auch nicht weiter relevant. Hauptsache es fetzt. Und das tut es ordentlich.

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Erwecken die ersten 60 Sekunden des Intros vom Opener Sickness Divine noch einen ruhigen Eindruck, entwickelt sich die Nummer schnell zu einem ordentlichen Stampfer mit Kopfnick-Garantie. Starker Einstieg!

Bei den darauffolgenden Nummern Face The Pain und Sword Without A Sheath wird gehörig an Tempo zugelegt, wobei es auch die ersten Gitarrensolos zu vernehmen gibt. Zwei flotte Thrash Nummern, allerdings fällt Sword Withouth A Sheath meines Erachtens im direkten Vergleich doch etwas ab.

Nach einer kurzen Verschnaufpause in Form des Instrumentals The Anvil’s Ring besinnt man sich wieder auf seine Stärken, die da wären: schneller Thrash, Gitarrensoli und das alles garniert mit einer gehörigen Portion HC-Groove. Das Ganze geschieht in Form von Sheep May Unsafely Graze, Path Of Discipline und (Refuse To Be) Bound By Chaos. Macht schon alles Spaß und lädt obendrein auch noch zu reichlich Bewegung ein (neben dem obligatorischen Circle Pit könnte man es an der ein oder anderen Stelle auch mit 2-Step versuchen).

Danach gibt es mit dem nächsten Instrumental Dreadful Perception erneut eine kurze Ruhephase, ehe man sich nach dem sehr flotten Ravage und dem eher durchwachsenen Exhalation Of Decay auch schon wieder am Ende des Albums wiederfindet.

FAZIT

Sickness Divine ist ein unterhaltsamer, wilder Ritt geworden, der an der ein oder anderen Stelle vielleicht aber auch etwas langatmig erscheinen mag. Die herausragenden Nummern sind für mich Sickness Divine, Face The Pain und Ravage. Auch die restlichen Tracks sind allesamt in Ordnung, für mich persönlich fehlt es hier und da aber etwas an Abwechslung.

Wer etwas mit Bands wie Power Trip, D.R.I. oder S.O.D. anfangen kann, wird auch mit dieser Platte seine Freude haben, ebenso wie Liebhaber von Old School Thrash Metal Klängen.

Also Freunde der thrashigen Gitarrenkunst, wer auf seiner Kutte neue optische Akzente setzen möchte, hält lieber schon mal Ausschau nach einem Red Death Aufnäher. Die nächste Festivalsaison kommt schneller als man denkt!

Nach der Tracklist gibt es auch noch zwei Hörproben:

Tracklist

  1. Sickness Divine
  2. Face The Pain
  3. Sword Without A Sheath
  4. The Anvil’s Ring
  5. Sheep May Unsafely Graze
  6. Path Of Discipline
  7. (Refuse To Be) Bound By Chains
  8. Dreadful Perception
  9. Ravage
  10. Exhalation Of Decay
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BEWERTUNG
Gesamteindruck
7/10
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Andreas
aus Österreich.
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