In der heutigen Zeit muss man wohl oder übel von einer richtigen Genresuppe reden, denn wer durch dieses Gewusel von Post-Irgendwas und New-Wave-Of-Sonstewas noch durchblickt, verdient in meinen Augen mindestens genauso viel Anerkennung wie Dr. Andreas Fleischmann nach seiner Dissertation „Magnetische Mikrokalorimeter: Hochauflösende Röntgenspektroskopie mit energiedispersiven Detektoren“.
Und so stehe ich nun mal wieder vor dem eingangs genannten Suppenkochtopf und versuche die passenden Zutaten, für die aus Hannover stammende Formation RESOLUTIONS, zusammenzuköcheln. Ich denke am ehesten werde ich auf den passenden Geschmack kommen, wenn ich Punkrock als Grundsubstanz nehme, eine gut gemeinte Melancholieprise Heartcore hinzufüge und das Ganze anschließend mit der technischen Raffinesse des Alternative-Rocks abschmecke.
Aber um den Geschmack des Gerichts nicht zu verfälschen, nehme ich von der Eigenkreation doch lieber etwas Abstand und schmecke den wirklichen Geschmack des Originals, welcher uns nun ganz frisch zubereitet auf ihrem Debütalbum „Weightless“ serviert wird. Erschienen ist dieses nämlich unlängst bei FOND OF LIFE RECORDS und folgt somit den drei vorangegangenen EP-Veröffentlichungen.
Auf dem neuen Rundling zeigt einem bereits der Opener „Machines“ auf, auf welchen Geschmack man sich für die folgenden 10 Songs einstellen kann. Denn dieser packt einen direkt mit seiner eingängigen Melodie und lässt einem jegliches Gefühl von Sättigung vergessen, welches vielleicht vorher aus diversen Gründen bestanden hat.
Im Laufe des Albums werden die Melodiestrukturen und Eingängigkeiten auch durchgehend auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Dieses sorgt zum einen für eine sehr angenehme Kurzweiligkeit, im Gegenzug erzeugt es bei mir aber auch, nach mehrmaligen Hören, eine gewisse Monotonie und darum beende ich die Verkostung nun auch, damit ich mich bereits jetzt auf die nächste Portion RESOLUTIONS freuen kann und das Album nicht überhöre.
Abschliessend muss man im Großen und Ganzen sagen, dass dieses Album nicht nur den Geschmack von Genreanhängern des etwas ruhiger angesiedelten Melodic-Heartcore´s trifft, sondern auch dem gestandenen Punkrocker schmecken wird, denn die ohrwurmlastigen Songs kommen, bei aller Melancholie, im Nachgeschmack doch mit einer gewissen durchdringenden Zähigkeit daher, die einen so schnell nicht mehr loslässt.