Zu Rise Against habe ich in der letzten Zeit ein etwas gespaltenes Verhältnis entwickelt. Waren sie vor etwa fünf Jahren noch eine meiner absoluten Lieblingsbands und Endgame eines meiner damaligen Lieblingsalben, sind sie mittlerweile irgendwo ins Mittelfeld meiner favorisierten Punkrock-Bands aus Amerika gefallen. Das letzte Album Wolves hatte mich zwar komplett überzeugt, da es mit einer Menge Hits und großartiger Melodien aufwarten konnte, der unterirdische Vorgänger The Black Market sowie die wirklich schlechten Live-Auftritte der letzten Jahre trüben dieses Licht jedoch stark. Als sie dieses Jahr bei Rock am Ring gespielt haben, habe ich das Feld nach nur wenigen Liedern verlassen, da die Show lustloser und untighter nicht hätte sein können. Auf der anderen Seite sind Songs wie „Life Less Frightening“ oder „To Them These Streets Belong“ Nummern, die ich in jeder Stimmungslage hören kann, ohne dass sie langweilig werden. Ein kleines Interesse am neuen Akkustikalbum The Ghost Note Symphonies, Vol. 1 bestand also schon.
Das Album beginnt mit einem der stärksten Tracks vom letzten Studioalbum „The Violence“ und direkt merkt man, dass Rise Against sich hier Gedanken dazu gemacht haben, wie sie ihre Songs arrangieren wollen. Die Instrumentierung besteht aus den klassischen Akkustikinstrumenten, die man verstärkt von den Originalversionen kennt, gelegentlich untermalt mit Streichern. In allen Liedern kommt Tim MacIllraths´ Stimme gut zum Vorschein, was die Nummern auch zu etwas „Besonderem“ macht. Es ist schwer, sich festzulegen, welche Stücke am besten oder am schlechtesten rüberkommen – insgesamt klingt alles nach netten Akkustiksongs mit mehr Instrumenten als einer Gitarre.
Das große Problem das The Ghost Note Symphonies, Vol.1 hat, ist dass es eine Platte ist, die man einmal hört und sich danach ins Regal stellt und selten rauskramen wird. Es ist wie mit allen Akkustikplatten: Fans der jeweiligen Band kaufen sie, um die Sammlung komplett zu haben. Die wenigsten können mir erzählen, solche Alben regelmäßig zu hören. Bei Akkustikalben habe ich immer das Gefühl, dass Bands krampfhaft etwas Neues versuchen wollen, weil sie nicht wissen, wie sie normal weiterkommen sollen. Meistens sind die Ergebnisse deutlich schlechter und unkreativer als in diesem Fall bei Rise Against, was ein kleiner Pluspunkt für die Platte ist. Schön ist ebenfalls die Songauswahl, die bis auf „Savior“ auf vorhersehabare Riesenhits verzichtet.
Abschließend bleibt mir zu sagen, dass die Songs zwar gut arrangiert und schön umgesetzt sind, einen aber auch nicht vom Hocker hauen. Das Album ist etwas für Sammler, die sowieso jedes Album von Rise Against haben, für den Rest wird The Ghost Note Symphonies, Vol. 1 irrelevant bleiben. Dass der Titel impliziert, dass es einen weiteren Teil geben könnte, wird die wenigsten in Extase versetzten. Dieses Album ist nett, im Großen und Ganzen aber auch überflüßig.
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