Rise Of The Northstar aus Paris hatte ich nie so richtig auf dem Schirm, bin zwar hier und dort immer wieder mal drüber gestolpert, mehr aber auch nicht. Umso mehr war ich überrascht und begeistert als ich die erste Single One Love vom neuen Album gehört hatte. So habe ich mich sehr gerne gemeldet, die Review zum Album Showdown zu übernehmen, das am 07. April 2023 erscheint. Der ersten Begeisterung folgte ein klassisches „und dann kam alles anders“ als ich die zehn Songs zum Reinhören erhalten hatte.
Rise Of The Northstar sind eine Crossover-Metal-Band, die mit viel Groove und noch mehr Härte modernen Metal mit japanischer Popkultur mischt. Klingt spannend? Ist es auch! Denn sie verquirlen einfach verschiedene Genres gekonnt und kreieren daraus ihren eigenen unverkennbaren Stil. Abgefahrene Grooves treffen auf kraftvolle Riffs, Sprechgesang und eindringliche Gitarrensoli. Und dies alles mit einer Vision und Aufgabe ans Publikum: springen, headbangen und moshen.
Während die erste Singleauskopplung noch recht ruhig und rhythmisch daherkommt, ist der Rest doch größtenteils wirklich harter Stoff. Das kurze Intro The Anthem lässt dank Härte und Energie bereits keine Zweifel daran, dass Rise Of The Northstar mit voller Kraft zurück sind und die Hütte einfach abreissen wollen. Der Opener Showdown groovt und rollt gewaltig vor sich hin und walzt alles nieder. Rise Of The Northstar nennen ihren Sound selbst einen „Schlag ins Gesicht“ und das passt (… ja genau, wie die Faust aufs Auge).
Crossover der 90er meets NuMetal
Sie liefern mitreißenden und vielschichtigen Crossover der intensiveren Sorte und erinnern an große Zeiten des 90er Crossover und dem später folgenden NuMetal. Vor allem in den neuen Songs Crank It Up und dem eben bereits erwähnten One Love ist das sehr stark ausgeprägt. Letzteres ist und bleibt mein Highlight auf der Platte: Rap & Roll mit starkem Groove, kraftvollen Riffs und sehr einprägsamen Refrain. Die Band sagt dazu folgendes:
„One Love“ ist ein sehr positiver Song. Die Botschaft ist einfach: Bewahre den Glauben und gib niemals auf, was dich lebendig fühlen lässt. Verliere niemals deine Grundlagen.
Das Album ist geprägt von starken und wirklichen eingängigen Ohrwurm Refrains. So auch bei Shogun No Shi, das sehr hart startet, loswalzt und eine ganz eigene spannende Energie entwickelt. Ein in sich sehr abwechslungsreicher Song ist Clan mit einem ruhigen Start, dann treibendem Sprechgesang und eindringlichen Drums. Wenn es nach mir ginge wäre das Stück allerdings nach 3:30 bereits beendet – denn ab da zieht sich die für mich etwas anstrengende Sologitarre für eineinhalb Minuten gnadenlos bis ans Ende. Diese Soli tauchen immer wieder auf und sind (zum Glück) selten so prominent wie eben hier oder auch bei Golden Arrow. Den Track werde ich garantiert jedes mal skippen, diese Soli sind so gar nicht mein Fall und für mich persönlich der Knackpunkt an einigen Stücken.
Zu meinen Favoriten auf Showdown widerum zählt Raijin dank kraftvollem Crossover sowie NuMetal-Feeling. Überhaupt fühle ich mich hier und da an eine meiner Lieblingsband aus dem Genre erinnert: Pleymo, die ebenfalls aus Frankreich kamen. Mit Rise starten Rise Of The Northstar das große Finale samt bewährt starkem Sound und intensivem Refrain und runden die Platte ab.
Fazit: Das neue Album startet schnell und hart, hat eine ruhigere Mitte, diskussionswürdig lange Gitarrensoli und klingt am Ende mit positiver Energie aus.
Tracklist
- The Anthem
- Showdown
- Third Strike
- Crank It Up
- One Love
- Shogun No Shi
- Clan
- Raijin
- Golden Arrow
- Rise [ライズ]