Bei Rogues handelt es sich um eine vierköpfige Band aus Cham, die per Eigendefinition „Hardcore aus dem bayrischen Wald“ zum Besten gibt. Das bayrische Städtchen Cham dürfte nicht jedem ein Begriff sein, doch ich vermute fast, dass Rogues mit ihrer Musik nicht ganz in das Konzept der idyllischen Kleinstadt passen. Das macht aber nichts, denn in unser Konzept passen sie sehr wohl. Aus diesem Grund haben wir uns deren ersten Longplayer Regression mal etwas genauer angehört. Außerdem will man natürlich wissen, wie Hardcore aus dem bayrischen Wald so klingt.
Eines vorweg: es klingt härter, als man zuerst vielleicht einmal vermuten möchte. Spätestens beim Betrachten des Covers (hier blickt einem ein Totenkopf entgegen), ist es mit der Idylle dann auch schon wieder vorbei. Besagtes Cover würde sich auch gut und gerne für ein Doom/Death Metal Album eignen und diese Einflüsse hört man im Laufe des Albums auch deutlich heraus. Auf 10 Tracks mit knapp 27 Minuten Spielzeit wird hier düsterer, metallischer Hardcore in gekonnter Ausführung geboten. Geht es in der ersten Hälfte des Albums vielleicht noch etwas temporeicher zu, wird in der zweiten Hälfte das Tempo zunehmends gedrosselt und (noch) mehr Breakdowns kommen zur Geltung, sodass sich teilweise schon ein Beatdown ähnlicher Sound ergibt. Hier sieht man schon diverse Fäuste und Füße vor dem geistigen Auge vorbei fliegen. Da kann man sich live sicher gut dazu austoben.
Auffallend auf dem Album sind jedenfalls die vielen Tempowechsel und allen voran die markante Stimme des Sängers Johannes. Es sind jetzt nicht alle Songs in gleichem Maße überzeugend. Teilweise plätschern die Lieder vor sich hin, ohne gleich einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Vermutlich wird es beim ein oder anderen bestimmt zwei oder drei Durchgänge benötigen, bis man Gefallen daran findet. Ich persönlich habe nach mehreren Durchgängen besonders Gefallen an den Songs Fencewalker, Drag Me (Video dazu gibt es am Ende des Beitrags) und Disembodied gefunden.
Alles in Allem aber ein solides Debüt Album, das vor allem Freunden von Bands wie Ruckus, Kickback, oder Xibalba gefallen könnte.
Das Album, sowie alle anderen Releases der Band, könnt ihr euch u.a. auf Bandcamp anhören. Give it a try!