„Da versteht man doch nur Spanisch!“ mag vielleicht ein gängiger Vorwurf sein, den sich so manche Band aus dem Extreme Metal Bereich schon anhören durfte, im Falle von Ruinas‘ neuestem Werk Ikonoklasta hat besagte Redewendung aber durchaus ihre Berechtigung.
Sämtliche Songs auf dem bereits im März 2020 via Spikerot Records erschienenem Debütalbum werden nämlich ausschließlich in der Landessprache des Duos aus Galicien gehalten. Angepriesen wird ein Mix aus Grindcore, Punk und Death Metal und das Ganze also auf Spanisch. Na das kann ja heiter werden.
Den Worten folgen umgehend Taten und mit Trepanación wird das Death/Grind-Feuerwerk alsbald furios eröffnet. Wo Grindcore drauf steht, sind auch Einflüsse aus dem Hardcore-Punk nicht weit, die dem schnellen Opener ebenfalls unverkennbar zu entnehmen sind.
In gleicher Tonart und vor allem Geschwindigkeit geht es auch auf den nächsten beiden Nummern Ikonoklasta und Ciclón Tarántula weiter, während bei Fauces de Saturno sogar erstmals leichte Einflüsse aus dem Black Metal zu hören sind. Zugegeben, gerade im Bereich des Extreme Metals ist die Sprache aufgrund des Gesangsstils überwiegend zweitrangig, warum man hier im Mittelteil des Stücks aber plötzlich ein weinendes Baby hört, würde mich aber dennoch interessieren.
Abgesehen von dem kleinen Schreihals kommt hier aber erstmals etwas Ruhe in die Partie, nur um dann im nachfolgenden Supercélula die Grindcore-Schrauben wieder etwas anzuziehen. Mit Instinto Genozida folgt im Anschluss mein persönlicher Favorit des Albums, ein flotter Hardcore-Punk lastiger Track, der es als einer von zwei Nummern auf über vier Minuten Spielzeit schafft. (Das Outro Ad Vermibus Gloriam mal ausgenommen)
Nach dem „Interlude“ El Tormento de las Ratas (inkl. 15 Sekunden Gesang!) gibt es mit Ira, Cuchillo y Fuego eine knackige Grindcore-Nummer mit 39 Sekunden Spielzeit. So loben wir uns das.
Das schwerfällige Vómito de Sangre lässt es dagegen wieder etwas ruhiger angehen, gestreckt durch Einflüsse aus dem Doom und Black Metal bringt es der Song als zweiter Titel auf dem Album auf über vier Minuten Spielzeit.
Nach dem nächsten Instrumental mit dem mehr oder weniger zeitgemäßen Titel Nueva Peste (De Profundis) gibt es mit Retrovirus noch eine zwei-minütige Death/Grind-Walze zum Abschluss, ehe das bereits angesprochene Outro Ad Vermibus Gloriam den finalen Schlusspunkt des Erstlings von RUNIAS setzt.
Fazit
Ikonoklasta von RUINAS bietet kurzweiligen Knüppelspaß mit gehörigem Hardcore und Punk Einschlag. Auch wenn am Ende des Tages nicht allzu viel im Langzeitgedächtnis hängen bleibt, liefert der Longplayer gute Unterhaltung für Freunde der gröberen Gangart.
FFO: Napalm Death, Brutal Truth, Extreme Noise Terror