Am 29.12.19 leitete das F-Haus in Jena auch den Thüringer Hardcore – Jahresabschluss ein und versorgte uns mit ordentlich Krach von drei wirklich guten Kombos. Etwas ernüchternd war allerdings das Lineup, denn es spielten „nur“ drei Bands, während sich z.B. in Kassel gleich sechs Gruppen die Bühne geteilt haben. Aber alles der Reihe nach.
Es hat mich überrascht, dass der Altersdurchschnitt höher war, als man es kennt. Deshalb konnte man auch keine bahnbrechende Energie im Publikum erwarten. Allerdings fand ich es nicht sonderlich tragisch, weil ich echt froh war, zu sehen, dass eben auch „die ältere Generation“ noch aktiv ist und Shows besucht! Wirklich schade, vor allem für die Künstler, war, dass schon etwas mehr Gäste hätten kommen können. Denn gerade am Anfang war es ziemlich leer.
SLOPE
Den Anfang hat die Duisburger Gruppe Slope gemacht. Während man bei den meisten Konzerten die erste Band vielleicht nutzt, um entspannt ein Bierchen zu trinken, war dieses Opening-Konzert ein purer Kickstart.
Wer die Band schon einmal live erleben durfte, weiß, was auf dem Programm steht. Gerade durch die Sänger wird auf der Bühne eine riesige Energie entladen, die einfach antreibt.
Nicht zuletzt die Mischung aus Hardcore und Funk macht die Konzerte von Slope so einzigartig. Glücklicherweise wurden wir auch mit neuer Musik beehrt, denn es gibt auch schon einiges an neuem Material, da die Band 2020 einen neuen Longplayer unter das Volk bringen wird. Und auf diese neue Musik kann man gerne gespannt sein!
BORN FROM PAIN
Nachdem Slope ihr Set beendet haben, gab sich bereits das Hardcore – Urgestein Born From Pain die Ehre, welche uns mittlerweile nun auch schon 22 Jahre mit ihrer Musik beschenken.
Bereits die ersten Töne nach dem Intro waren genau so, wie erwartet: roh, unbändig und typisch BFP! Diese Band hat auch im „hohen Alter“ noch eine Power, von der sich andere Bands eine Scheibe abschneiden können! Nicht zuletzt Sänger Rob sorgt dafür, dass die Konzerte der Gruppe nie langweilig werden.
Und anhand der Ansagen, welche er zwischen den Songs dem Publikum widmet, erkennt man auch, dass sie sich immer noch damit beschäftigen und dafür stehen, was diese Musikrichtung ausmacht. Born From Pain sollten von jedem, der sie live nicht bereits gesehen hat, definitiv nachgeholt werden!
RYKER’S
Nun zu der Band, welche Headliner war und gleichzeitig auch das Konzert des Abends, welches ich arbeitsbedingt leider schon nach ein bis zwei Liedern verlassen musste. Ich denke, diese Band kann ich unkommentiert lassen, da die meisten die Konzerte bereits kennen.
Schließlich treiben sie schon – mehr oder weniger durchgehend – seit 27 Jahren ihr Unwesen. Wer Ryker’s kennt, weiß auch, dass ihre Konzerte einfach nur Spaß machen und die Musik back to the roots geht. Leider erschien mir das Konzert, bzw. der von mir gesehene Teil davon, etwas dünn. Das lag aber keinesfalls an der Band, sondern daran, dass die Venue irgendwie einfach nicht zu HC passt und es auch viel zu leer war für ein solches Konzert. Schade, dass ich nicht länger bleiben konnte, denn hier kam auch das wenige Publikum endlich mal richtig aus sich raus.
Alles in allem war es ein gelungener Abend, welcher allerdings auch ausbaufähig war (z.B. 4€/Bier, die Anzahl der Bands im Vergleich zu anderen Konzerten des Weekenders…). Als Jahresabschluss war er allerdings sehr gut und ich hoffe, dass es nächstes Jahr ebenfalls einen solchen Abschluss gibt!